Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Christkindlesmarkt wird kleiner
Bürokratie Die Stadt berechnet die Aufteilung der Verkaufsflächen neu. Was der Grund dafür ist
Es ist gerade nicht zwingend der Moment, um an Weihnachten zu denken. Diese Jahreszeit so kurz vor Frühlingsbeginn hindert die Stadträte allerdings nicht, sich aktuell in einer bürokratischen Angelegenheit mit dem Christkindlesmarkt zu befassen. Es geht um die Größe der beliebten Budenstadt.
Damit hätten wohl die wenigsten gerechnet: Der Christkindlesmarkt ist über die zurückliegenden Jahre kleiner geworden. So hält es die Stadt statistisch fest. Diese Angabe gilt nicht für die Besucherzahl, die ohnehin stets geschätzt wird: Über eine Million sollen es jedes Jahr sein. Nein, in der aktuellen Debatte geht es vielmehr um die Größe des an den Ständen vorhandenen Angebots. Bei der Stadt, die für die Organisation des Marktes zuständig ist, wird darüber Buch geführt. Demnach waren es zuletzt 762 Meter „Verkaufsfläche“. Der Fachbegriff dafür lautet „Frontmeter“– die Frontlänge der Stände. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch 792 Frontmeter.
Jetzt werden die 762 Meter festgeschrieben. Die Reduzierung erklärt sich unter anderem dadurch, dass drei Stände zwischenzeitlich nicht mehr da sind. Ein Ersatz wurde laut Marktamtsleiter Werner Kaufmann nicht gesucht, weil die Sicherheitsauflagen gestiegen seien. Weniger Stände ermöglichen beim Aufbau breitere Ein- und Ausgänge.
Die Stadt vermisst nicht nur die Größe der Stände, sie legt in einer Satzung nun zudem fest, wie sich die Warengruppen aufzuteilen haben. Diese Satzung wird jetzt aktualisiert. Darüber haben die Stadträte zu entscheiden. Sie legen fest, dass sich das Marktamt künftig bei der Standvorgabe an den nun gültigen 762 Frontmetern zu orientieren habe. Um Einfluss auf das Angebot zu haben, gibt es weitere Festlegungen. Es wird dadurch verhindert, dass die lukrativen Imbiss- und Getränkestände überhandnehmen. Ein Zehntel – exakt sind es 10,50 Prozent – des Warenangebots ist für Stände mit Heiß- und Kaltgetränken vorgesehen. 80 Frontmeter sind bewilligt. Die weiteren Regelungen: Süßwaren (12,07 Prozent, 92 Meter); Imbiss (12,57 Prozent, 95 Meter); Weihnachtsartikel (64,96 Prozent, 495 Meter). Wer das komplette Angebot ablaufen möchte, muss sich allerdings gedulden. Der Christkindlesmarkt 2017 beginnt am Montag, 27. November.