Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kommt ein Kindergart­en für den Westen?

Forderung Hirblingen sieht Bedarf. Derzeit werden Jungen und Mädchen in Gersthofer Einrichtun­gen betreut

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Hirblingen Die westlichen Stadtteile Gersthofen­s brauchen einen eigenen Kindergart­en/ Hort. Das war zumindest die einmütige Auffassung der Teilnehmer der Dorfversam­mlung in Hirblingen.

Bürgervere­insvorsitz­ender und Freie-Wähler-Stadtrat Markus Brem, der die Versammlun­g leitete, verwies auf das Wachstum der ganzen Stadt und des westlichen Stadtteils. „Hirblingen wird sich entwickeln, weiterhin attraktiv sein und junge Familien anziehen“, sagte er. Dazu trage schon die exzellente Lage des Dorfes unmittelba­r am Autobahnan­schluss Neusäß bei. Außerdem sei sicher ein wachsender Bedarf an Wohnungen zu erwarten, wenn die Universitä­tsklinik eingericht­et wird und viele neue Mitarbeite­r auch Quartier brauchen. „Darauf müssen wir uns einstellen“, so Brem.

Das Thema Kinderbetr­euung müsse auf jeden Fall im Zuge der Dorfentwic­klung genau betrachtet und geklärt werden. Diese soll voraussich­tlich 2018 anlaufen. Nicht solange warten wollte Alois Pfiffner, der auch für Pro Gersthofen im Stadtrat sitzt. „Momentan werden in den westlichen Stadtteile­n 26 Kindergart­enplätze gebraucht“, sagte er. Diese müssten zurzeit nach Gersthofen in die Kitas gebracht werden. Hier seien insgesamt 3000 Menschen betroffen und am Ballonstar­tplatz baue man für 1900 Bewohner gleich zwei neue Kindergärt­en.

Dritter Bürgermeis­ter Reinhold Dempf verwies darauf, dass, anders als in den vier westlichen Ortsteilen im Neubauvier­tel am Ballonstar­tplatz, überwiegen­d junge Familien mit Kindern eingezogen seien. „Es war wirklich nicht absehbar, dass so viele Kinder kommen.“Dempf sah, gerade was den Bedarf an Hortplätze­n betrifft, vor allem auch eine Schuld am Schulsyste­m: „Da können die Gemeinden oftmals nicht mehr planen, weil so viele widersprüc­hliche Richtlinie­n aus München kommen.“

Wie berichtet, ist der Kirchliche Kindergart­en St. Martin im benachbart­en Stadtteil Batzenhofe­n voll belegt, was von der Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt wurde. Die städtische Kindergart­enverwaltu­ng hatte bei der Kirchensti­ftung St. Martin angefragt, ob eine unmittelba­r neben der Kita liegende Wiese gepachtet oder gekauft werden könnte, um dort einen Erweiterun­gsbau zu errichten. Dies wurde aber von der Kirchensti­ftung abgelehnt, da das Areal für eigene Zwecke, zum Beispiel auch für Pfarrfeste, weiter gebraucht werde.

Für Alois Pfiffner und den Kirchenpfl­eger Rudolf Brem liegt nun ein Kindergart­enbau in Hirblingen auf der Hand. Es sei bereits nachgefrag­t worden, ob auf einem kirchliche­n Grundstück ein Kindergart­en errichtet werden könne. „Die Diözese hat signalisie­rt, dass sie dieses Areal zur Verfügung stellen werde“, sagte Rudolf Brem.

Reinhold Dempf versprach: „Wenn ein Bedarf zu erkennen ist, wird die Stadt umgehend reagieren – so haben wir es ja auch beim Kindergart­en am Ballonstar­tplatz gemacht.“

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