Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kommt ein Kindergarten für den Westen?
Forderung Hirblingen sieht Bedarf. Derzeit werden Jungen und Mädchen in Gersthofer Einrichtungen betreut
Gersthofen Hirblingen Die westlichen Stadtteile Gersthofens brauchen einen eigenen Kindergarten/ Hort. Das war zumindest die einmütige Auffassung der Teilnehmer der Dorfversammlung in Hirblingen.
Bürgervereinsvorsitzender und Freie-Wähler-Stadtrat Markus Brem, der die Versammlung leitete, verwies auf das Wachstum der ganzen Stadt und des westlichen Stadtteils. „Hirblingen wird sich entwickeln, weiterhin attraktiv sein und junge Familien anziehen“, sagte er. Dazu trage schon die exzellente Lage des Dorfes unmittelbar am Autobahnanschluss Neusäß bei. Außerdem sei sicher ein wachsender Bedarf an Wohnungen zu erwarten, wenn die Universitätsklinik eingerichtet wird und viele neue Mitarbeiter auch Quartier brauchen. „Darauf müssen wir uns einstellen“, so Brem.
Das Thema Kinderbetreuung müsse auf jeden Fall im Zuge der Dorfentwicklung genau betrachtet und geklärt werden. Diese soll voraussichtlich 2018 anlaufen. Nicht solange warten wollte Alois Pfiffner, der auch für Pro Gersthofen im Stadtrat sitzt. „Momentan werden in den westlichen Stadtteilen 26 Kindergartenplätze gebraucht“, sagte er. Diese müssten zurzeit nach Gersthofen in die Kitas gebracht werden. Hier seien insgesamt 3000 Menschen betroffen und am Ballonstartplatz baue man für 1900 Bewohner gleich zwei neue Kindergärten.
Dritter Bürgermeister Reinhold Dempf verwies darauf, dass, anders als in den vier westlichen Ortsteilen im Neubauviertel am Ballonstartplatz, überwiegend junge Familien mit Kindern eingezogen seien. „Es war wirklich nicht absehbar, dass so viele Kinder kommen.“Dempf sah, gerade was den Bedarf an Hortplätzen betrifft, vor allem auch eine Schuld am Schulsystem: „Da können die Gemeinden oftmals nicht mehr planen, weil so viele widersprüchliche Richtlinien aus München kommen.“
Wie berichtet, ist der Kirchliche Kindergarten St. Martin im benachbarten Stadtteil Batzenhofen voll belegt, was von der Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt wurde. Die städtische Kindergartenverwaltung hatte bei der Kirchenstiftung St. Martin angefragt, ob eine unmittelbar neben der Kita liegende Wiese gepachtet oder gekauft werden könnte, um dort einen Erweiterungsbau zu errichten. Dies wurde aber von der Kirchenstiftung abgelehnt, da das Areal für eigene Zwecke, zum Beispiel auch für Pfarrfeste, weiter gebraucht werde.
Für Alois Pfiffner und den Kirchenpfleger Rudolf Brem liegt nun ein Kindergartenbau in Hirblingen auf der Hand. Es sei bereits nachgefragt worden, ob auf einem kirchlichen Grundstück ein Kindergarten errichtet werden könne. „Die Diözese hat signalisiert, dass sie dieses Areal zur Verfügung stellen werde“, sagte Rudolf Brem.
Reinhold Dempf versprach: „Wenn ein Bedarf zu erkennen ist, wird die Stadt umgehend reagieren – so haben wir es ja auch beim Kindergarten am Ballonstartplatz gemacht.“