Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Anrufer zockt Seniorin ab
Die 70-Jährige glaubt erst spät an den Betrug
Gersthofen Eine 70-Jährige aus dem Raum Gersthofen ist Opfer eines Telefonbetrügers geworden und hat seitdem 3000 Euro weniger auf ihrem Konto. Ein „Herr Köhler“, der sich als Buchhalter der Staatsanwaltschaft München ausgab, rief die Seniorin an. Er behauptete, sie hätte an internationalen Gewinnspielen teilgenommen und ihre Beiträge nicht bezahlt, berichtet die Polizei.
„Herr Köhler“gab zudem an, dass die Anwälte des Schweizer Gewinnunternehmens statt der angefallenen 12000 Euro auch mit 3000 Euro zufrieden wären. Dieser Betrag müsste aber umgehend per Western Union in die Türkei transferiert werden. Die Rentnerin veranlasste das gutgläubig und teilte die Transfernummer anschließend „Herrn Köhler“mit. Doch das war ihm nicht genug. Am nächsten Tag rief er erneut an und forderte 3250 Euro. Als sie dies bei Western Union veranlassen wollte, wurde die Transaktion jedoch vom System abgebrochen – mit dem Hinweis, dass es sich um einen Betrüger handelt. Die 70-Jährige wollte dies jedoch nicht glauben, rief stattdessen bei „Herrn Köhler“an und bat diesen um Hilfe. Der wusste auch gleich Rat und schickte die Frau zu einem anderen Geldtransfer-Service nach Augsburg. Dort wurde allerdings die Betreiberin misstrauisch, brach die Transaktion ab und informierte die Polizei. Erst die Betrugssachbearbeiterin der Kripo Augsburg konnte die Senioren überzeugen, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen war.
Die Polizei rät in solchen Fällen, keinerlei Zusagen am Telefon zu machen und niemals persönliche Informationen wie Adressen oder Bankdaten weiterzugeben. Anrufer sollte man immer nach Name, Adresse und Telefonnummer fragen; außerdem, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was genau man gewonnen hat.