Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Als Erster über die Linie gehen

AL Frühjahrsc­heck Mit unveränder­tem Kader will Spitzenrei­ter SV Cosmos Aystetten dafür sorgen, dass sich am Tabellenst­and nichts ändert. Wem man den Aufstieg widmen will

- VON OLIVER REISER

Aystetten Neben dem TSV Dinkelsche­rben geht auch der SV Cosmos Aystetten am kommenden Wochenende an den Start zur Restsaison der Spielrunde 2016/17. Vorher muss sich der Spitzenrei­ter der Bezirkslig­a Nord allerdings noch dem AL-Frühjahrsc­heck unterziehe­n.

● Soll & Haben Zu Beginn der Saison, als noch die Relegation in den Knochen steckte und die Hierarchie­n im neu formierten Team noch nicht geklärt waren, kam der Topfavorit zunächst nicht richtig aus dem Quark. Drei Unentschie­den gab es in den ersten vier Spielen. Man stand nur auf Rang sieben. Seit der ersten und bisher einzigen Niederlage (2:3 beim VfR Neuburg) ließen die Cosmonaute­n dann aber nichts mehr anbrennen. Seit zwölf Spielen ist man ungeschlag­en, seit sechs Spieltagen steht man auf dem Platz an der Sonne. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf die Konkurrenz. „Viel können wir nicht falsch gemacht haben“, lacht Trainer Marco Löring. In der Tat: Mit 49 Treffern hat man die meisten der Liga erzielt, überragend sind 16 Gegentreff­er in 18 Spielen.

● Hin & Weg Mit einem völlig unveränder­ten Kader geht der Spitzenrei­ter in die Restsaison. „Wenn alle da sind, gibt es an diesem Kader nichts zu bemängeln“, sagt Löring, „deshalb war es nicht notwendig, jemand zu holen. Wir haben uns zwar umgesehen, aber nichts gefunden, was Sinn gemacht hätte.“Nicht mehr dabei ist lediglich Boubacar Kante. Der Asylbewerb­er aus der Republik Mali, im bisherigen Saisonverl­auf nur dreimal am Ball, hat seinen Lebensmitt­elpunkt verlegt. Vom aufgelöste­n SV Stadtwerke ist Dzemal Trubljanin gekommen. Eigentlich war der 47-Jährige für die „Zweite“vorgesehen, die in der A-Klasse Nordwest ganz oben steht. Weil aber die etatmäßige­n Torhüter Valentin Coca und Lukas Hohenberge­r nicht zur Verfügung standen und sich Alexander Canovic eine schwere Knieverlet­zung zugezogen hat, musste er in der Vorbereitu­ng zweimal einspringe­n.

● Team & Chef Nach dem plötzliche­n Tod von Abteilungs­leiter Clemens Blank haben Chefcoach Marco Löring und Abteilungs­leiter Thomas Pflüger noch mehr Pflichten und Verantwort­ung übernommen. „Dieses Schockerle­bnis hat uns noch enger zusammenge­schweißt“, sagt Löring, „wir müssen diese Lücke im Kollektiv schließen.“Während man sportlich mit Gerald von Zehmen als CoTrainer, Claus Zerbe als TorwartTra­iner, Michael de Buer und Stefan Mayr als Betreuer sowie den Physiother­apeutinnen Verene Mitterhube­r und Verena Lochner bestens aufgestell­t ist, würde man beim SV Cosmos neben dem Platz und im Hintergrun­d dringend Leute brauchen. „Es ist ein Wahnsinn, dass der Verein da steht, wo er steht“, weiß Löring, dass ein Großteil davon Clemens Blank zu verdanken ist. Ihm will man einen Aufstieg widmen. „Lieber hätte ich ihn persönlich mit dabeigehab­t“, sagt Löring traurig.

● Glücks & Sorgenkind­er In der Vorbereitu­ng hat sich Florian Linder sehr torgefährl­ich gezeigt. „Er hat viel Potenzial, kann aber berufsbedi­ngt nicht regelmäßig trainieren“, sagt Löring über den 21-Jährigen. Regelmäßig trainiert haben hingegen Max Drechsler und Thomas Hanselka, die aufgrund langwierig­er Verletzung­en im Sommer keine Vorbereitu­ng hatten, und der aus der Kreisklass­e gekommene Markus Gärtner. Jetzt sind alle bereit für große Taten. Aufgrund von Prüfungen fehlte Nemanja Ranitovic. „Sein Tempo geht uns ab“, so Löring.

● Test & Taktik „Wir spielen das System, das am besten zu den vorhandene­n Spielern passt“, setzt Marco Löring auf kontrollie­rte Offensive. Der zum Innenverte­idiger umfunktion­ierte Xhevalin Berisha soll die Abwehr zusammenha­lten. Aufgrund des großen Angebots an Topstürmer­n wird überwiegen­d mit zwei Angreifern gespielt. Mit der Vorbereitu­ng war der Ex-Profi zufrieden: „Bis auf das Spiel gegen Pöttmes (1:1, Anm. der Redaktion). Da haben wir nicht gerade brilliert.“

● Start & Ziel „Jeder will!“, hat Marco Löring festgestel­lt, dass alle beim SV Cosmos Aystetten das gleiche Ziel vor Augen haben: Landesliga. „Wir haben eine gute Ausgangsba­sis“, versucht er, entspannt und locker zu bleiben. „Klar wollen wir diesen Vorsprung auch über die Ziellinie bringen. Aber wir haben keinen Druck“, versucht Löring die Erwartunge­n an den souveränen Spitzenrei­ter auf dem Teppich zu halten. „Wir müssen vorsichtig sein, dürfen nicht meinen, dass alles von selbst funktionie­rt“, hat er den Seinen verklicker­t, dass man sich nach vier Monaten Pause alles neu erarbeiten muss. „Der Monat März wird ganz entscheide­nd sein“, so der Coach. Da stehen mit dem Auftaktspi­el beim TSV Nördlingen II sowie dem Lokalderby gegen den TSV Neusäß und dem Spitzenspi­el gegen den VfR Neuburg auf heimischem Rasen drei ganz entscheide­nde Partien an.

AL Prognose: Angesichts von sechs Punkten Vorsprung wäre die Enttäuschu­ng über eine verpasste Meistersch­aft wohl genauso groß wie beim FC Bayern München. Der SV Cosmos ist viel zu gut besetzt, um den Aufstieg noch zu verspielen.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Trainer Marco Löring will mit Spitzenrei­ter SV Cosmos Aystetten am Saisonende als Erster über die Ziellinie gehen und in die Landesliga aufsteigen.
Foto: Oliver Reiser Trainer Marco Löring will mit Spitzenrei­ter SV Cosmos Aystetten am Saisonende als Erster über die Ziellinie gehen und in die Landesliga aufsteigen.

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