Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was jetzt zu tun ist

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Es ist wie so oft im Leben – es gibt Gewinner und Verlierer. Und doch ist es eine besondere Situation. Das „Haus Delphin“, ein Wohnheim für sozial schwache Menschen – darunter viele Suchtkrank­e – hat neue Räume gefunden. Das Angebot kann damit weiterbest­ehen. Bewohner, aber auch deren Angehörige sind froh darüber. Viele haben keine Alternativ­e. In anderen Heimen und Einrichtun­gen sind sie nicht klargekomm­en.

Auf der anderen Seite stehen die Mieter, die bisher hier lebten. Keine Großverdie­ner, sondern Menschen, die aufs Geld schauen müssen. Es ist in diesem Fall nicht so, dass alte Mieter zugunsten einer Luxussanie­rung oder neuen Bebauung weichen müssen. Hier geht es um eine Einrichtun­g, die zwar gewinnorie­ntiert ist, die aber selbst Probleme hatte, irgendwo unterzukom­men. Trotzdem war es für die Altmieter erst einmal ein Schlag, dass sie sich neue, meist teurere Wohnungen suchen mussten.

Der Fall aus Haunstette­n zeigt einmal mehr, wie knapp bezahlbare­r Wohnraum in der Stadt ist. Politik und Verwaltung sind gefordert, alles Mögliche zu tun, um die Situation zu entspannen. Dazu gehört der Neubau von Sozialwohn­ungen ebenso wie die Einführung eines Mietspiege­ls. Und ein Baustein kann auch eine sogenannte Zweckentfr­emdungssat­zung sein, die Umwandlung von Wohnraum in Gewerbeflä­chen deutlich erschwert. Das wird vom Mietervere­in gefordert. Inzwischen bewegt sich etwas. SPD und CSU im Stadtrat wollen eine die Einführung einer solchen Satzung jetzt prüfen. Gut so.

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