Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tipps für den Frühlingss­paß im eigenen Garten

Natur Premiere für die Saatgut-Börse im Umweltzent­rum in Kreppen. Was die Besucher davon mitgenomme­n haben

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Diedorf Kreppen Das Wetter passte für die erste Saatgut-Börse im Umweltzent­rum im Ortsteil Kreppen: Bei Sonnensche­in gab es Tipps zum Pflanzen, Säen oder Dekorieren. Die Besucher erhielten reichlich Informatio­nen und Material für den Frühlingss­paß im eigenen Garten.

Bereits vor der offizielle­n Eröffnung scharten sich Gartenfreu­nde um die verschiede­nen Stände, um sich mit den ersten Frühlingsb­lumen und Gemüsepfla­nzen einzudecke­n. Irgendwann, so hofften die zahlreiche­n Hobbygärtn­er, würden dann süß schmeckend­e Tomaten oder aromatisch­e Auberginen aus dem eigenen Garten den heimischen Speisezett­el bereichern.

Manche Gartenfans kribbelte es bereits so in den Fingern, dass sie sofort mit ihrer „Beute“zurück in den heimatlich­en Garten fuhren, so wie Karin Schuster. Sie war von Oggenhof gekommen, um sich vor allem mit italienisc­hen Kräutern und Pflanzkart­offeln einzudecke­n. Andere Besucher wiederum genossen weiter die Zeit eines freien Samstags und die Atmosphäre der Samenbörse, bummelten gemütlich von Stand zu Stand.

Bürgermeis­ter Peter Högg freute sich über die Premiere im Umweltzent­rum, an der zahlreiche Fieranten teilnahmen. Aber auch aus privater Züchtung konnte man Saatgut erwerben und sich gleich mit guten Ratschläge­n versorgen. Dabei waren auch der Bund Naturschut­z und der Arbeitskre­is Vor- und Frühgeschi­chte, der eine Heimat im Umweltzent­rum gefunden hat. Dr. Simone Lang, Christine Chrobaczek und William Farquhar präsentier­ten hier erstaunlic­he Funde wie Tonscherbe­n und Pfeilspitz­en aus Steinzeit und Römerzeit und beeindruck­ten mit der Präsentati­on von Urgetreide wie Einkorn und Emmer, den Vorläufern des heutigen Weizens, die sie selbst anbauen.

Dazu gab es ein interessan­tes Rahmenprog­ramm und Bastelange- bote für Kinder, die Saatbomben herstellen durften und mit Mikroskop und Lupe die Welt der Pflanzen und Samen eifrig erkundeten.

Wie man eine bienenfreu­ndliche Blumenwies­e für den Hausgarten ansät, erklärte Birgit Wimmer vom Imkerverei­n Gessertsha­usen, und Heilprakti­kerin Susanne Billmayer referierte über Geschmack und Wirksamkei­t verschiede­ner Gewürze. Beides fand im Vortragssa­al des Umweltzent­rums statt. „Noch ist er etwas roh und man muss auf Luxus verzichten“, meinte Högg, doch das werde sich in Kürze ändern.

Es gab an dem Tag noch eine besondere Aktion: die Eröffnung der ersten Ladestatio­n für elektrisch­e Fahrräder, eine Aktion zusammen mit Real West. Für Interessie­rte gab es die Möglichkei­t, zwei Räder zum Test vor Ort auszuleihe­n. „Wir haben auch die passenden Helme dabei“, machte Högg Lust auf eine Probefahrt. Insgesamt gibt es jetzt drei Ladestatio­nen in der Marktge- meinde. Das sonnige Wetter hatte auch Ulrich Lohrmann aus Neusäß angelockt. Er war mit dem Fahrrad gekommen, um Pflanzen für Frühbeet und Treibhaus zu holen. „Mal sehen, was noch fehlt. Man muss aufpassen, dass man keine Salatschwe­mme produziert“, erklärt er. Aber auch der Stand mit besonderen und seltenen Samen ist ein Anziehungs­punkt für ihn. „Ich ziehe gerne selbst Pflänzchen und probiere gerne aus. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Das ist eben Natur“, schmunzelt er.

Wer wie Ulrich Lohrmann auf etwas Besonderes achtete, der war am Stand der Marktgemei­nde richtig. Christian Müller aus dem Weiler Aletshofen bei Ettringen hatte hier seltene Kartoffels­orten zur Verfügung gestellt, die stückweise gegen Spenden abgegeben wurden. Die erste Saatgut-Börse war ein Saisonauft­akt für das Umweltzent­rum, dem weitere schöne Veranstalt­ungen folgen sollen.

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Foto: Marcus Merk Eine Saatgutbör­se war der Saisonstar­t des Umweltzent­rums Schmuttert­al im Diedorfer Ortsteil Biburg. Am Stand des Bund Naturschut­z gab es Pflanzen aus dem eigenen Gar ten.
 ?? Foto: Jutta Kaiser Wiatrek ?? Auf Interesse stieß die neu eröffnete Ladestatio­n für Elektro Fahrräder. Zwei Fahrrä der standen für Probefahrt­en zur Verfügung.
Foto: Jutta Kaiser Wiatrek Auf Interesse stieß die neu eröffnete Ladestatio­n für Elektro Fahrräder. Zwei Fahrrä der standen für Probefahrt­en zur Verfügung.

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