Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wer in Zusmarshausen bauen darf
Gemeinderat Die SPD fordert einheitliche Vergabekriterien. Bei der Kinderbetreuung ist Entlastung in Sicht
Zusmarshausen Die Aufhebung eines Gemeinderatsbeschlusses zu den beiden Brücken im vergangenen Herbst haben die Greuter, trotz ihres Erfolges auf Wiedervorlage nicht erreichen können. Wie berichtet, lehnte es das Gremiums mit deutlicher Mehrheit ab, die Entscheidung zu revidieren und etwa einen Neubau der beliebten kleineren Rundbogenbrücke zu erzwingen. Sichtund hörbar enttäuscht zeigten sich die engagierten Bürger auch über die Ablehnung eines von ihnen auch aus Sicherheitsgründen vorgeschlagenen Fuß- und Radwegs auf der großen Fünffeldbrücke. Im Gemeinderat ging es außerdem um folgende Themen: ● Bauplatzvergabe Zwar beschäftigten sich die Räte intensiv mit dem neuen Baugebiet „Rothseeblick“und Änderungen im Bereich „Steineberg“, zu dem Landschaftsarchitekt Hans Brugger aus Aichach geduldig Rede und Antwort stand. Aber erst gegen Ende der öffentlichen Sitzung – unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“– nutzte SPD-Fraktionschef Walter Aumann die Gelegenheit, nach einheitlichen Vergabekriterien für alle Räume zu fragen: „Sollten wir uns beim Rothseeblick mit seinen zwölf Bauplätzen nicht Gedanken darüber machen? Etwa über ein transparentes Verfahren?“Einer scherzte: „An den Meistbietenden.“Doch weil Bürgermeister Bernhard Uhl bei dem in vielen Kommunen gängigen Verfahren nicht sofort in Begeisterungsstürme ausbrach, kam es zu später Sitzungsstunde noch einmal zu Unruhe.
Uhl, obwohl von der Idee durchaus angetan, zögerte. Wohl zu lange, denn Aumann ließ nicht locker und wurde dabei auch vom Kollegen Richard Hegele kräftig unterstützt: „Wir sollten da lenkend eingreifen und klar festlegen, wen wir haben wollen.“Der Rathauschef begründete seine Zurückhaltung unter anderem mit den noch nicht bekannten Baupreisen für das Wohngebiet südlich des Rothsees. Unterstützung dafür kam mit Erwin Hörmann von den Freien Wählern. ● Kinderbetreuung Eine schnelle Lösung für wartende Eltern bot Geschäftsleiter Walter Stöckle mit der behördlich bereits abgesegneten provisorischen Unterbringung von Buben und Mädchen im Kindergarten „Purzelbaum“. Durch Umgruppierungen und verstärkter Nutzung bestehender Räume sollen von September an weitere 15 Plätze geschaffen werden. Rätin Ingrid HafnerEichner war voll des Lobes dafür und dankte vor allem der Verwaltung. „Auch wenn es Provisorium heißt, entstehen da vollwertige Betreuungsplätze für unsere Kleinen.“Sie existieren bis zum Einzug in das neue Haus an der Holzapfelstraße, das voraussichtlich im September 2018 stehen wird. ● Kirche Die dringend notwendige Sanierung der Pfarrkirche St. Vitus in Steinekirch kostet viel Geld. So werden etwa umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am Westgiebel und Erneuerung von Konstruktionen fällig. Dazu kommen Putzausbesserungen und der Neuanstrich der Fassade von Kirche und Turm. Die Planer kalkulieren mit rund 1,3 Millionen Euro.
Daher hat die katholische Pfarrkirchenstiftung St. Vitus nicht nur beim Landkreis, dem Bezirk und anderen Stellen, sondern auch beim Markt Zusmarshausen angeklopft. Wegen der Zehn-Prozent-Zuschussregelung für Vereine und andere Organisationen hat jetzt der Gemeinderat den Betrag von 125000 Euro bewilligt. Zur Freude auch von Ratsmitglied und Kirchenpfleger Erwin Hörmann, der sich während der Abstimmung im nach der Greut-Entscheidung fast leeren Besucherbereich aufgehalten hatte.