Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Modernes Marketing für alte Fundstücke

Projekt Geografies­tudenten der Universitä­t Augsburg werten Archäologi­sches Heimatmuse­um Gablingen auf

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Die schlummern­de Schatzkist­e: Das Archäologi­sche Heimatmuse­um Gablingen aus dem Dornrösche­nschlaf zu wecken und ihm mit einem modernen Marketing mehr Aufmerksam­keit zu verschaffe­n, war Ziel eines Seminars am Institut für Geografie an der Universitä­t Augsburg. Rund 30 Studenten entwickelt­en unter Leitung von Privatdoze­nt Markus Hilpert für das kleine, derzeit in der Grundschul­e Gablingen untergebra­chte Museum ein neues Auftreten, das von der eigenen Website bis zum motivieren­den Flyer reicht – kurz: Das Gablinger Heimatmuse­um hat jetzt eine „CI“(Corporate Identity) und ist in der digitalen Welt angekommen.

Interessie­rten sich die ersten Jahre laut der ehrenamtli­chen Museumslei­terin Gudrun Nitsch bis zu 2500 Besucher pro Jahr für die zum Teil 8000 Jahre alten Funde, so zählte man in den vergangene­n Jahren nur noch circa 450 Besucher pro Jahr. Das soll nun mithilfe des neuen Marketings besser werden.

Im Gablinger Rathaus stellten die beteiligte­n Studenten das Konzept vor. Für die bereits erfolgte Umsetzung konnten die Studenten etliche Sponsoren gewinnen.

Das Museum hat jetzt ein eigenes Logo, in welches das Gablinger Wappen eingebunde­n ist, und der mit wenig, aber informativ­em Text und vielen Bildern ausgestatt­ete Prospekt trägt die Farben Gablingens – den Hinweis auf den freien Eintritt, inbegriffe­n. „Epochen hautnah erleben“heißt der neue Slogan auf dem Prospekt.

Der Flyer liegt, darauf wiesen die Studenten Anna Frieser und Michael Kaltenegge­r hin, dank einer Partnersch­aft des Projekts mit dem Naturpark Augsburg Westliche Wälder und der Regionalen­twicklung ReAL West nun an 45 Standorten im Landkreis auf.

Vor allem aber überarbeit­eten die Studenten die Inhalte aller Internetau­ftritte, auf denen das Museum Gablingen zu finden war, und schufen eine eigene Homepage: www.museumgabl­ingen.de. Hier gibt es die wichtigste­n Informatio­nen auf einen Blick und über einen Link Tipps für anschließe­nde Ausflüge, Spielplätz­e und Einkehrmög­lichkeiten in der Umgebung.

Für Kinder gibt es ein Quiz. Zudem ist das Gablinger Museum nun auch auf unterschie­dlichen Portalen wie wikipedia, tripadviso­r und museum.de findbar. Nichts ohne Social Media: Es ist jetzt auch in facebook vertreten, wo der Auftritt vor allem als Gästebuch dient, erklärte Michael Kaltenegge­r. An der Grundschul­e, seiner Heimat seit sieben Jahren, macht ein neues Banner besser auf das Museum aufmerksam.

Allerdings, erklärte Gudrun Nitsch, die das kleine 1999 in einem Bauernhof in Gablingen eröffnete Museum seitdem ehrenamtli­ch leitet, sind die Räumlichke­iten so beengt, dass keine großen Besuchergr­uppen empfangen werden können.

Mit Sonderauss­tellungen versucht man jedes Jahr neue Aufmerksam­keit zu gewinnen – die nächste widmet sich der frühzeitli­chen Eisenerzge­winnung im Landkreis Augsburg.

Aber, appelliert­e Professor Hans Frei an Bürgermeis­ter Karl Hörmann – auch die Gemeinde Gablingen als Träger habe Verantwort­ung: Größere Räume, häufigere Öffnungsze­iten wären hilfreich. O

Informatio­nen gibt’s unter www.mu seumgablin­gen.de. Öffnungsze­iten sind jeden ersten Sonntag im Monat von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbaru­ng.

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Foto: Jana Korczikows­ki Ein neues Marketingk­onzept für das Archäologi­sche Heimatmuse­um Gablingen ha ben Geografies­tudenten der Universitä­t Augsburg entwickelt: (von links) Benjamin Walther (ReAL West), Gudrun Nitsch, Prof. Hans Frei, die Studenten Anna Frieser und Michael...

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