Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum ein Kandidaten Duell für Ärger gesorgt hätte
Hintergrund Nach einer früheren Enttäuschung hat Margarete Heinrich nun gute Chancen, in den Landtag einzuziehen. Ordnungsreferent Dirk Wurm, der als ihr Kontrahent galt, bleibt nun lieber an der Seite von Oberbürgermeister Gribl. Was der eigentliche Grun
Der Mann genießt bei seinen Parteifreunden derzeit einen bedingungslosen Rückhalt: Mister 100 Prozent, so wurde Martin Schulz nach seiner Wahl zum SPD-Vorsitzenden tituliert. Irgendwann im Herbst gibt es in Augsburg ebenfalls eine parteiinterne Entscheidung. Dann legen die von den Ortsvereinen aufgestellten Delegierten fest, wer im Stimmkreis Augsburg-Ost als Kandidat bei der Landtagswahl 2018 antreten soll. Die Vorzeichen sind seit Dienstag klar: Ordnungsreferent Dirk Wurm hat seinen Verzicht auf die Kandidatur erklärt.
Damit läuft alles auf die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Margarete Heinrich, hinaus. Andere Bewerber haben sich bislang nicht gemeldet. Sie könnten es bis kurz vor der Nominierungsversammlung tun, womit nach Stand der Dinge nicht zu rechnen ist. Dieses Szenario würde die Augsburger SPD, die gegenwärtig zur Ruhe gekommen ist, andererseits bis ins Mark erschüttern. Dass Margarete Heinrich nun als wohl unangreifbare Kandidatin dasteht, hat mit Parteiräson zu tun.
Ein Duell zwischen Wurm und Heinrich um die Landtagskandidatur, das bis vor wenigen Wochen durchaus zu erwarten war, hätte sicherlich einen besonderen Reiz ausgeübt. Die Ausgangslage war so einzuschätzen, dass es ein sehr enges Rennen geworden wäre – Ausgang offen. Das hätte bedeutet, dass beide potenziellen Kandidaten intensiv um jede Delegiertenstimme hätten werben müssen. Das Ringen um die Gunst in den Ortsvereinen hätte letztlich dazu führen können, nicht nur sich selbst hervorzuheben, sondern in den eigenen Reihen den Kontrahenten madig zu machen.
Dies alles wird meist nicht auf offener Bühne ausgetragen, sondern hintenherum. Ein Zweikampf zwischen Wurm und Heinrich hätte zum Pulverfass werden können. Politisches Zündeln im internen Duell hätte die SPD in allergrößte Not gebracht – zumal, wenn die Öffentlichkeit hautnah mitbekommen hätte, wie sich zwei Führungsfiguren beharken. Beide Bewerber hätten in einem solchen Fall zwar sicherlich betont, dass sie einen fairen Wahlkampf führen wollen. Abgenommen hätte es man ihnen aber nur schwer.
Die Landtagskandidatur ist verlockend. Das liegt daran, dass sie für einen Sozialdemokraten in einem Augsburger Stimmkreis hohe Erfolgsaussichten birgt. Da die Großstadt in zwei Stimmkreise aufgeteilt ist, profitieren Augsburger Bewerber vom Auszählverfahren: Sie können mit vielen Erst-, aber auch Zweitstimmen rechnen. Beide Zahlen