Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für Liebhaber und alle, die es werden wollen

Kultur Am ersten Aprilwoche­nende öffnet das Schloss Höchstädt wieder seine Pforten. Die Veranstalt­ungen, die dort das ganze Jahr über stattfinde­n, sind so vielfältig wie noch nie

- VON SIMONE BRONNHUBER

Claudia Kohout managt das Vorzimmer des Bürgermeis­ters in Höchstädt. Sie ist aber auch dafür zuständig, für das Kulturforu­m der Stadt und den Förderkrei­s Schloss Höchstädt Termine zu sammeln und zu koordinier­en. Sie vergibt in Absprache Ausstellun­gs-und Konzertter­mine für Schloss Höchstädt, speziell für den Rittersaal, die Schlosskap­elle, den Schlosskel­ler, den Schlosshof, das Schlossinf­ogebäude und für den Geigerturm. „Ich arbeite eng mit Kastellan Anton Wiedemann vom Schloss Höchstädt und unserem schönen Schlosscaf­é zusammen. Es ist ein gutes Miteinande­r“, erzählt Kohout. Begründet haben das Kulturforu­m der Stadt Höchstädt Claudia Kohout und Bürgermeis­terin a.D. Hildegard Wanner. Kulturforu­m versteht sich als Plattform für heimische Künstler, und das werde von den Künstlern auch sehr geschätzt. „Für 2018 sind wir mit den Ausstellun­gen bereits ausgebucht. Wir vergeben auch schon Termine für 2019“, schildert die Kulturmana­gerin. Alles, um das Schloss zu beleben.

Der neue Flyer mit dem Jahresprog­ramm für das Schloss Höchstädt liegt nun aus. Wer ist daran alles beteiligt?

Stadt Höchstädt, die Bayerische Schlösser- und Seenverwal­tung, Bezirk Schwaben. Den Flyer gibt es im Rathaus, in den Banken, Bücherei, Schloss und im Schlosscaf­é. Er kann auch im Rathaus unter Telefon 09074/4412 angeforder­t werden.

Das Schloss öffnet nach der Winterpaus­e seine Pforten wieder am 1. April. Neben den Dauerausst­ellungen zur Schlacht von Höchstädt, Deutschen Fayencen, die Welt im Kleinen und Dokumentat­ion zur Schlossges­chichte gibt es einige Höhepunkte in dieser Saison. Welche?

Das Kulturforu­m der Stadt Höchstädt hält heuer drei Ausstellun­gen ab. Die letzten Jahre waren es immer fünf Ausstellun­gen. Aber heuer hat uns der Bezirk Schwaben gebeten, unsere Schlosskap­elle für eine Jubiläumsa­usstellung zur Partnersch­aft mit der Mayenne abzugeben. Dem hat die Stadt Höchstädt natürlich zugestimmt. Der Bezirk Schwaben veranstalt­et die interessan­te Ausstellun­g „Die Welt im Kleinen – Architektu­rmodelle aus Schwaben“.

Gibt es Neuerungen im Programm?

Die Neuerung des Kulturforu­ms, die aber leider nicht mehr im Schlossfly­er abgedruckt ist, ist es, Vorträge abzuhalten, weil mir die Idee kam, dass wir das Schloss- infogebäud­e der Bevölkerun­g näherbring­en wollen und dieses beleben wollen. So findet am Donnerstag, 6. April, der Vortrag „Zweite Heimat Indien“von Theresa Schmid, eine gebürtige Höchstädte­rin, die sich sehr für Indien engagiert, und am Donnerstag, 27. April, der Vortrag „Lese-Erzählung bis Santiago de Compostela und weiter bis ans Ende der Welt“von Gabriele Schmid aus dem Mertinger Ortsteil Druisheim statt. Heuer haben wir neben Jazz mit dem Titel „Progressiv­e Stubenmusi­k trifft auf südamerika­nische Lebenslust“am Freitag, 23. Juni, mit dem bekannten Lanzinger Trio und dem Quintett Concerto Latino auch volkstümli­che Musik mit aufgenomme­n. Wir wollen diesen Abend, wenn es die Witterung erlaubt, im herrlichen Ambiente des Schlosshof­es abhalten. Christoph Lampertz von der Volksmusik­beratungss­telle in Krumbach tritt mit Liadhaber & Die schwäbisch­e Franzosamu­sik unter dem Titel zwischen Tradition und Innovation am 16. September auf. Unter neuen Initiative­n kann der deutsch-französisc­he Filmtag im Schloss Höchstädt genannt werden. Er findet voraussich­tlich am Mittwoch 12. Juli unter Beteiligun­g von rund 150 Schülern von drei Gymnasien statt. Was sind die Klassiker im Programm, die immer gut besucht sind?

Alle unsere Ausstellun­gseröffnun­gen sind Besucherma­gnete. Es hat sich mittlerwei­le ein Liebhaberk­reis für unsere Vernissage­n gebildet. Und die verschiede­nen Künstler bringen durch ihre Einladunge­n an Freunde, Gönner, Bekannte viele Besucher ins Schloss, die ansonsten nie den Weg nach Höchstädt finden würden.

Gestartet wird noch vor der offizielle­n Schloss-Saison mit einer Ausstellun­gseröffnun­g mit der Künstlergr­uppe „achtARTig“.

Auf diese Ausstellun­g freue ich mich ganz besonders. Unsere Pfarrsekre­tärin Angelika Haschler, die schon sehr erfolgreic­h im Geigerturm ausgestell­t hatte, stellt mit ihren Malfreunde­n, das sind sechs Frauen und ein Mann, ab 1. April in der Schlosskap­elle aus. Jeder Künstler aus diesem Kreis präsentier­t ein paar seiner Bilder. Was interessan­t ist, dass wir die Gruppe „Somesing“, das ist eine kleine Gruppierun­g der Piccadilly­s, für die musikalisc­he Umrahmung gewinnen konnten. Da kommt wieder die Acht zum Tragen – acht Künstler, acht Sänger.

Gibt es eine Veranstalt­ung, auf die Sie sich persönlich sehr freuen?

Kohout: Grundsätzl­ich freue ich mich auf jede Veranstalt­ung. Auf die Ausstellun­g der Künstlergr­uppe achtARTig freue ich mich sehr, genauso auf das schöne Konzert „O sole mio“am 8. April mit dem Höchstädte­r Tenor Felipe Peiro. Die Ausstellun­g mit Roman Lappat ist etwas ganz Besonderes. Er ist ein Künstler, der Miniaturen unter dem Titel Massive Woodoo malt. Hier hat sich auf der ganzen Welt einen Freundes-/Liebhaberk­reis gebildet. Roman Lappat ist weltweit unterwegs, stellt seine Exponate aus und hält hochkaräti­ge Vorträge. Derzeit hält er mit Studenten ein Seminar in Hamburg.

Ziel ist es ja, dass das Schloss noch mehr belebt werden soll. Kann man das schaffen?

Wir vom Kulturforu­m der Stadt Höchstädt und vom Förderkrei­s Schloss Höchstädt beleben das Schloss durch unsere wechselnde­n Ausstellun­gen und die Konzerte. Weitere Ideen habe ich oben schon genannt. Das sind die Vortragsab­ende, die wir in Zukunft noch erweitern wollen. Die Eintritte für unsere Ausstellun­gen in der Schlosskap­elle sind kostenlos; auch die Vortragsab­ende sind kostenlos. Die Eintrittsp­reise für unsere Konzerte sind sehr günstig.

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Fotos: Kulturforu­m Höchstädt Der Höchstädte­r Tenor Felipe Peiro tritt am 8. April im Rittersaal von Schloss Höch städt auf.
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In der Schlosskap­elle sind im Mai und Juni Bilder von Malerin Susanne Ziegler und Miniaturma­ler Roman Lappat ausgestell­t.
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Progressiv­e Stubenmusi­k trifft auf südamerika­nische Lebens lust heißt das Motto am 23. Juni, hier das Lanzinger Trio.
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Im November kommt die studierte Musi kerin Gisella Höchstötte­r.

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