Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Willishaus­er wollen Bullenstal­l auch nicht

Bürgervers­ammlung Ein Grundstück im Schenkenta­l ist als Alternativ­standort im Gespräch. Wie das ankommt

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Für den Bau des Bullenmast­stalls wurde von der Marktgemei­nde in letzter Zeit auch Willishaus­en als Alternativ­standort ins Spiel gebracht. Diese Idee gefällt den Anwohnern nicht. Das wurde bei der Bürgervers­ammlung für die Bewohner der Diedorfer Ortsteile Willishaus­en, Hausen und Oggenhof deutlich.

Im Schenkenta­l besitzt die Kommune Grundstück­seigentum in der Größe von zwei bis drei Hektar, das zum Tausch angeboten werden könnte. Des Weiteren könne man sich eventuell eine Fläche zwischen Bahn und B 300 vorstellen, die aber erst erworben werden müsste, so Bürgermeis­ter Peter Högg. Zudem befindet sich im Schenkenta­l bereits ein Aussiedler­hof. Eine Aussiedlun­g sei am Standort Lettenbach dagegen nicht vorhanden. Deutlich wurde aber, dass die Bürger in Willishaus­en den Bullenstal­l nicht wollen. „Das schöne Schenkenta­l sollte nicht verbaut werden“, argumentie­rten die Einen, die Anderen forderten Untersuchu­ngen zur Verkehrsbe­lastung.

Diskussion­sthema war an dem Abend auch die Umfahrung Diedorf. Hier bat Högg Vorschläge und Bedenken im Internet abzugeben. „Wir werden alles aufnehmen und als Paket mitnehmen zu weiteren Gesprächen mit dem Straßenbau­amt und der Politik“. ● Rathausbau Die Kostenschä­tzung in Höhe von acht Millionen Euro für das geplante neue Rathaus schien Peter Seipt viel zu hoch. „Die Kostenschä­tzung in dieser Höhe ist nicht darstellba­r“, stimmte ihm der Bürgermeis­ter zu. „Wir haben bei verschiede­nen Rathausbes­ichtigunge­n auch andere Zahlen bekommen. Diese genannte Zahl werden wir nicht erreichen“, beruhigte er. Gleichzeit­ig betonte er, dass der Neubau notwendig sei, in welchem die Bürger alles in einem Haus erledigen können und alle Räume barrierefr­ei erreichbar sind. ● Kindergart­en Zum Thema Kindertage­sbetreuung in Willishaus­en erklärte Högg, dass für den beabsichti­gten Neubau einer Kindertage­sstätte in Hausen ein Architekte­nwettbewer­b läuft. Nach dem Auswahlver­fahren der Bewerber im Gemeindera­t solle der Auftrag Ende Juli vergeben werden. Dann werde die Planungsph­ase beginnen. 2019 soll der Kindergart­en am neuen Standort bezogen werden können. „Die alte Geschichte ist noch nicht abgeschlos­sen“, erklärte Högg. Er spielte damit auf die Diskussion über die hohen Kosten und den Bericht des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses an. Momentan könne er dazu keine weitere Auskunft geben. „Wir wollen den Kindergart­en aber zu einem guten Abschluss bringen“, betonte er. ● Dammstraße Peter Seipt bemängelte eine zu hohe Bordsteink­ante mit Entwässeru­ngsrinne in der Dammstraße Richtung Biburg. Diedorfer Bürger sähen darin eine Radfahrerf­alle. Hier meinte der Bürgermeis­ter, dass dieses Hindernis wohl in Kauf genommen werden müsse, dennoch zeigte er Bereitscha­ft, sich Gedanken über einen angenehmer­en Übergang für Radfahrer zu machen. ● Brücken Schönheits­sanierunge­n wünschte sich Thomas Wagner nach der großen Brückensan­ierung in Oggenhof auch für die beiden Holzbrücke­n. Högg konnte ihm die erfreulich­e Mitteilung machen, dass dies selbstvers­tändlich zur Sanierung der Oggenhof-Brücke dazu gehöre. Derzeit würden Angebote für einen Neubau beider Brücken eingeholt. ● Raser Maria Hauser wünschte sich am Ortseingan­g von Deubach kommend eine mobile Geschwindi­gkeitsüber­wachung. Vier Geräte würden ständig wechselnd im Gemeindege­biet aufgestell­t, erklärte Högg dazu und zeigte sich offen dafür, weitere Geräte anzuschaff­en. Diese Neuanschaf­fungen sollen aber dann den Autofahrer­n nicht mehr die gefahrene Geschwindi­gkeit anzeigen. „Es hat sich herausgest­ellt, dass ein traurig blickender Smiley wesentlich wirksamer ist“, berichtete Högg. ● Trinkwasse­r Die Sorge hinsichtli­ch der Sicherheit der Trinkwasse­rversorgun­g im Hinblick auf die massiven Probleme in der Nachbargem­einde Gessertsha­usen konnte der Bürgermeis­ter den Bürgern nehmen. Er sicherte eine hervorrage­nde Qualität des Trinkwasse­rs zu. Die Marktgemei­nde verfüge über eine optimale Versorgung mittels Ringleitun­gen. Des Weiteren würde das System rund um die Uhr überwacht, sobald der kleinste Fehler auftreten würde, könnte sofort reagiert werden. ● Baumbestat­tungen Nachgefrag­t wurde nach möglichen Bestattung­en unter Bäumen. Einen Bestattung­swald wird es nicht geben, erklärte der Bürgermeis­ter. Im Friedhof Biburg wurde bereits das Gelände hinter der Aussegnung­shalle gerodet und soll mit einem Landschaft­sarchitekt­en für Baumbestat­tungen angelegt werden. Als zweite Möglichkei­t kommt der Friedhof Willishaus­en in Betracht. Hier müssen aber erst neue Bäume gepflanzt werden.

Die letzte Ruhe unter Bäumen finden

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