Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kein Tempo 30 in Steinekirch
Sicherheit Anwohner wollten Verkehr ausbremsen. Warum das Landratsamt ablehnt
Auf der Ortsdurchfahrt von Steinekirch soll Tempo 30 gelten. Das wurde auf der Bürgerversammlung im November 2016 gefordert. Nun ist klar: Ihr Antrag hatte keinen Erfolg. Das gab der Zusmarshauser Geschäftsleiter bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend bekannt. Da es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Staatsstraße handelt, hat die Gemeinde den Antrag der Anwohner an Polizei, Staatliches Bauamt und die Verkehrsbehörde im Landratsamt weitergeleitet werden. Letztere begründete nun die Ablehnung in einem ausführlichen Schreiben. Darin heißt es: „Eine besondere Gefahrenstelle ist für die gesamte Ortsdurchfahrt nicht auszumachen.“Außerdem gäbe es weder starken Querungsverkehr noch eine unmittelbare Nähe zu Schulen, Kindergärten, Altenheimen oder ähnlichen Einrichtungen. Auch die Straßengeometrie sei übersichtlich.
Erwin Hörmann (FWV) und Ingrid Hafner-Eichner (CSU) kritisier- ten die Entscheidung. „Es kann doch nicht sein, dass mehr Rücksicht auf Autos genommen wird als auf Fußgänger“, sagte Hafner-Eichner.
Querungshilfe für Fußgänger als Lösung?
Sie sprach sich für sichere Querungshilfen aus. Alfred Hegele (CSU) schlug beispielsweise eine Fußgängerampel vor. Die Verwaltung will solche Alternativen nun prüfen. Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU) sprach im Schlusswort zur Diskussion von der „großen Lösung“und meinte damit die schon seit Längerem angedachte Umgehungsstraße. Nach einer Verkehrszählung des Landratsamtes fahren dort durchschnittliche 5500 Autos und 372 Lastwagen am Tag. Damit läge die Straße im Vergleich zu anderen Staatsstraßen im Landkreis Augsburg im „unteren/mittleren Bereich“, heißt es im Schreiben. Der Markt Zusmarshausen wartet aktuell auf neue Zahlen eines Verkehrsgutachtens, das die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte.