Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zwei Trainerinnen, zwei Tanzrichtungen, ein Ziel
Sport Die 15-jährige Natascha Götz unterrichtet beim TSV Ellgau Jazz Dance, die 22-jährige Tatjana Eser Hip-Hop
Tatjana Eser und Natascha Götz haben eine gemeinsame Leidenschaft: das Tanzen. Das Duo hat nun eine Tanzgruppe gegründet, die sich jeden Samstag eine Stunde lang zum Tanztraining trifft. Das, was die aktuell sechs Teilnehmerinnen dort lernen, ist einmalig, denn angeboten wird nicht nur eine Tanzrichtung, sondern gleich zwei. Die 22-jährige Tatjana Eser unterrichtet Hip-Hop, die 15-jährige Natascha Götz lehrt die Mädchen Jazz Dance.
„Der offensichtlichste Unterschied sind die Schuhe“, erklärt die 15-Jährige und lacht. Beim Jazz Dance fliegen die nämlich in die Ecke, getanzt wird in Socken oder in speziellen Jazzschuhen. Beim HipHop bleiben die Schuhe an.
Und natürlich ist auch die Musik komplett verschieden. Hip-HopTänze sind schneller, die Musik hat deutlich mehr Bass.
Beim Jazz Dance müssen die hingegen auch auf den Text hören, denn „getanzt wird so, als ob eine Geschichte erzählt wird“, erklärt Natascha Götz. Was die Gymnasiastin damit meint, wird beim Training zu Ed Sheerans Songtext beim Titel „Photograph“deutlich. „Wenn er ‚hard‘ singt, müsst ihr euch abstoßen“, erklärt die 15-Jährige dabei den NachwuchsTänzerinnen.
Und auch wenn die Gruppe mit sechs Tänzerinnen noch deutlich kleiner ist als geplant, haben die Mädchen richtig Spaß an der Sache und freuen sich sichtlich, wenn eine Schrittfolge um die nächste klappt. Auch, dass das Tanztraining direkt im Ort angeboten wird, passt den Mädchen aus Ellgau gut in ihre vollen Terminkalender. Die zwölfjährige Julia Schmid freut sich ganz besonders, denn sie kann durch das Angebot in Ellgau nun gleich zwei ihrer Hobbys unter einen Hut bringen: die Musik und das Tanzen. Auch die 13-jährige Lea Ersch ist froh, das passende Angebot direkt im Ort gefunden zu haben. Franziska Schröttle und Vanessa Stuhler haben früher schon getanzt und sich gemeinsam dazu entschieden, in Ellgau wieder anzufangen – auch wenn dafür zwischen all den anderen Hobbys erst einmal Platz geschaffen werden musste.
Dass die Mädchen mit Tatjana Eser und Natascha Götz einen guten Trainer-Fang gemacht haben, zeigt ein Blick auf deren Vita. Die 15-Jährige nimmt bereits seit zehn Jahren Tanzunterricht. Nach Ballett, Street Dance, Jazz Dance und Contemporary Dance in Verein und Schulen kann die Gymnasiastin auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den sie gerne weitergibt. Auch die 22-jährige Tatjana Eser hat bereits in Biberbach und bei der Volkshochschule Hip-Hop getanzt. Aufgrund ihrer Ausbildung zur Erzieherin hat sie zeitweise pausiert.
Für die ersten beiden Tänze haben die Trainerinnen die ChoreoTänzerinnen grafien noch selbst gestrickt, doch sie sind sich einig: Teamarbeit ist ausdrücklich erwünscht. „Jeder kann gerne Ideen einbringen“, erklärt die 22-Jährige. Zudem haben die Mädchen Großes vor. Bereits im Sommer wollen sie sich auf der Bühne blicken lassen. Optimistisch erklären sie: „Zwei Tänze haben wir ja
bereits.“Und weitere werden folgen – hoffentlich begleitet von weiteren Tänzerinnen, die dann zur Truppe stoßen. Und auch wenn die Ursprungsidee anders war, verrät Natascha Götz augenzwinkernd: „Auch wenn wir jetzt nur Mädchen sind – wenn Jungs mittanzen möchten, wäre das auch nicht schlimm.“