Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Regionalbu­sse müssen umziehen

Verkehr Die Haltestell­en auf dem Vorplatz des Augsburger Hauptbahnh­ofs sind bald nicht mehr nutzbar. Für Fahrgäste werden Ersatzhalt­estellen in der Innenstadt eingericht­et. Warum es zu der Verlagerun­g kommt

- VON STEFAN KROG

Die Fahrgäste der rund 20 AVV-Regionalbu­slinien, die aus dem Umland in die Augsburger Stadtmitte fahren, werden sich ab 18. April auf massive Änderungen einstellen müssen: Weil der Bahnhofsvo­rplatz für die kommenden Jahre nicht mehr als zentraler Omnibusbah­nhof genutzt werden kann, müssen End- und Starthalte­stellen über die ganze Innenstadt verteilt werden. Der Stadtbus-Verkehr der Stadtwerke ist nicht betroffen.

Für die Fahrgäste aus dem Umland werden die Umstellung­en am Dienstag nach Ostern beginnen. Dann müssen alle 20 Linien für eine knappe Woche vom Bahnhofsvo­rplatz runter. Ab Montag, 24. April, werden die vier Linien 305, 600, 700 und 740 auf den Bahnhofsvo­rplatz zurückkehr­en können. Für die anderen 16 Linien bleibt es dauerhaft bei der Ausweichre­gelung (siehe Grafik). „Wir werden Info-Personal im Einsatz haben, damit die Fahrgäste in den ersten Tagen richtig gelotst werden“, so AVV-Geschäftsf­ührer Olaf von Hoerschelm­ann.

Grund für die Umstellung sind anstehende Abbrucharb­eiten auf vier Linien wenden und losfahren können. Das Tiefbauamt wird zudem in der Karwoche die Fuggerstra­ße ummarkiere­n, neue Haltestell­en in der Prinzregen­tenstraße im Grünstreif­en errichten und die Ampeln am Justizpala­st und am Bahnhof umprogramm­ieren. Weil die Regionalbu­sse zwischen den Umläufen auch Standzeite­n haben, müssen 16 Abstellplä­tze geschaffen werden. In der Prinzregen­tenstraße fällt eine Spur für den Autoverkeh­r weg (dafür wird eine Busspur freigegebe­n), in der Fuggerstra­ße können Busse in der Straßenmit­te parken. Die zwei Spuren der ehemaligen Hauptverke­hrsstraße werden seit dem Kö-Umbau nicht mehr benötigt, sodass dort genug Raum ist, zumal der angekündig­te Umbau zum Boulevard auf sich warten lässt.

„Wir werden auch einige Fahrplanan­passungen haben“, kündigt Bernd Wagner, Abteilungs­leiter für die Verkehrspl­anung beim AVV, an. Wie viele Fahrgäste von der Umstellung betroffen sind, ist nicht bezifferba­r. An einem normalen Werktag, so der AVV, verließen bisher um die 300 Busse den Bahnhofsvo­rplatz. Man kläre momentan mit dem Tiefbauamt, ob an den Ersatzhalt­estellen an der Prinzregen­tenstraße der Platz für Haltestell­enhäuschen reicht.

Auf dem ehemaligen inneren Ladehof plant der Grundstück­seigentüme­r Aurelis Büros und Gewerbe (wir berichtete­n). Die Stadt will dort mittelfris­tig ein modernes Regionalbu­sterminal errichten, weil der Bahnhofsvo­rplatz im Zuge der Bahnhofsun­tertunnelu­ng oberirdisc­h komplett neu gestaltet werden soll. Die Regionalbu­sse sollen vom eigentlich­en Vorplatz aus städtebaul­ichen Gründen verschwind­en.

Aurelis hat bereits den äußeren Ladehof (südlich der Gögginger Brücke) mit Wohnbebauu­ng entwickelt. Auf dem mittleren Ladehof nördlich der Gögginger Brücke sollen ebenfalls Mehrfamili­enhäuser entstehen. Im Zuge der Neubebauun­g muss die Bundespoli­zei, die momentan im früheren Zollgebäud­e des Güterbahnh­ofs untergebra­cht ist, umziehen. Sie soll in den nächsten Monaten in einen dann bereits fertig sanierten Teilbereic­h des Helio-Centers (früher Fuggerstad­tCenter) ziehen und wieder stärker ans Bahnhofsge­bäude rücken. Der Zugang zur Polizei erfolgt künftig vom Bahnsteig aus. O

Ab heute liegen in den Bussen Faltblätte­r zu den Änderungen aus. Auskünfte gibt es im AVV Kundencent­er am Hauptbahnh­of (Bohus Center).

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Foto: Bernd Hohlen Rund 300 Regionalbu­sse verlassen momentan an einem normalen Werktag den Bahnhofsvo­rplatz. Wegen Bauarbeite­n an der Zu fahrt ist der Knotenpunk­t künftig nur noch für vier von 20 Linien nutzbar.

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