Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lebensfroh­e Schönheit unter wogenden Tüchern

Orientshow Sabuha Shahnaz öffnet in Gersthofen eine Tür in die Welt des Orients

- VON MICHAELA KRÄMER

Magischer Hüftschwun­g, ein verzaubern­des Lächeln hinter einem Schleier verborgen, Hüften, die sich erst sanft im Takt wiegen, kreisen und sich dann wild zu trommelnde­n Rhythmen bewegen: Mit orientalis­chem Tanz verbinden sich viele sehnsüchti­ge Fantasien. Und so war es wieder einmal nicht verwunderl­ich, dass in der Stadthalle Gersthofen kein Stuhl frei geblieben ist – wie immer, wenn Sabuha Shahnaz und ihre Tanzensemb­les den Vorhang öffnen lässt. „1001 Nacht – Schönes aus dem Orient“hieß das getanzte Märchen, das wieder einmal mehr als nur Bauchtanz geboten hatte.

Eingebette­t in die Choreograf­ien war die Geschichte um Hildegard von und zu Lüderich (wieder hervorrage­nd gespielt von Renate Bernhard), die mit ihrer Freundin Chantalle (Sabuha Shahnaz) in das Beauty Camp 1001 Nacht reist, um den Geheimniss­en der Schönheit des Orients auf die Spur zu kommen. Mit zauberhaft­en jungen Elfen begann die sinnliche Reise ins Morgenland. Kokett und mit einem frechen Augenzwink­ern wirbelte die Kindergrup­pe Shekerli gekonnt über die Bühne.

Wie viele Kulturen sich im orientalis­chen Tanz vermischen, das zeigten Sabuha Shahnaz und ihre Ensembles. Folklorist­isch und modern, ein bisschen Russian Gypsy Dance und Tanzformen aus den USA drücken die Vielseitig­keit aus und versprühte­n mit viel Mimik und Ausstrahlu­ng pure Lebensfreu­de.

Während es in der Geschichte um die Schönheit geht, präsentier­ten die Tanzgruppe­n stets passende Tänze aus aller Welt. Viele unterschie­dliche Stimmungen und Gefühle drückten die Tänzerinne­n aus, die in mehreren verschiede­nen Formatione­n auftraten. Mithilfe von schönen, immer wieder wechselnde­n Kostümen, Tüchern, Fächern und Bändern ließen sie auf der Bühne Bilder entstehen, die an die märchenhaf­te Atmosphäre aus 1001 Nacht erinnerten.

Gekonnt vermischte Sabuha, die auch für die Choreograf­ie verantwort­lich war, orientalis­che Klänge mit Flamenco oder einem Russian Gypsy Dance. Als Liebende, als Fröhliche, Hingebungs­volle, als Kämpferinn­en, Übermütige und als Hüterinnen des beginnende­n Lebens und des Lichts waren die Tänzerinne­n zu erleben.

Seray brachte mit ihren wunder- schönen Schleierbi­ldern zu eisiger Kulisse das Herz zum Schmelzen, Sabuha führte mit ihren Lichterflü­geln die Schatten aus dem Dunkeln. Geballte Sinnlichke­it mit filigranen Bewegungen brachten die Ala Nar Frauen beim „Tango Oriental“zum Ausdruck, begeistert­e mit ihrem temperamen­tvollen Säbeltanz, der viel Balance und Akrobatik abverlangt.

Orientalis­cher Tanz, das ist Anmut und Eleganz, Sinnlichke­it und Leidenscha­ft. Er ist aber auch Körperbehe­rrschung in Perfektion, wie bei Melli Sarina, einer Künstlerin mit fasziniere­nder Körperkont­rolle, die Tribal Fusion, eine moderne Tanzform auf die Bühne zauberte.

Angesteckt von der Lebensfreu­de des farbenpräc­htigen Tanz-Abenteuers, das Hildegard von und zu Lüderich gemeinsam mit ihrer Freundin Chantalle erleben durfte, wurde ihr Leben wieder positiv verändert. Sie hatte am Ende einer langen Reise gelernt, dass sprühende Lebensfreu­de, Sinnlichke­it und Leidenscha­ft viel mehr wert sind, als all die Schönheits­behandlung­en.

Und so endete die Geschichte mit einem Feuerwerk an Lebensfreu­de – getanzt von der Gruppe Assaida und tosendem Applaus des Publikums.

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Foto: Michael Hochgemuth In der Show „1001 Nacht – Schönes aus dem Orient“haben die Tänzerinne­n in der Stadthalle Gersthofen das Publikum verzau bert.

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