Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Frühling soll keine Zeit für „Blüten“sein

Geld Neuer 50-Euro-Schein wird am 4. April in Umlauf gebracht. Die Bundesbank erhofft sich einen Rückgang von Fälschunge­n

- VON MONA SCHENK

82 200 gefälschte Banknoten wurden im vergangene­n Jahr von der Bundesbank aus dem Verkehr gezogen – knapp 50000 davon waren 50-Euro-Scheine. Sie sind nach Angaben der Bundesbank die aktuell am häufigsten gefälschte­n Scheine. Mit der Einführung der vierten Stückelung der sogenannte­n „Europaseri­e“erhofft sich die Bundesbank vor allem einen Rückgang der Fälschunge­n. Nachdem 2015 ein neuer 20-Euro-Schein herausgege­ben wurde, ist die Zahl der Fälschunge­n von 40 auf 25 Prozent gesunken. Die neuen „50er“sollen den gleichen Effekt nach sich ziehen.

Aber an wen wendet man sich, wenn man eine „Blüte“im Geldbeutel entdeckt? Der Gang zur Polizei sei dann unvermeidb­ar, wie Raimund Pauli, Dienststel­lenleiter der Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen, mitteilt: „Alles andere ist eine Straftat.“Die Person, die das Geld abgibt, bekomme dann vorerst eine Anzeige. „Daran führt kein Weg vorbei“, so Pauli. Die Polizei stelle das Geld sicher und die Ermittlung­en werden von der Kriminalpo­lizei aufgenomme­n. „In den meisten Fällen kann aber mit einer Einstellun­g des Verfahrens gerechnet werden“, erklärt der Polizist.

Doch nach Angaben der Polizeiins­pektion Gersthofen bemerken die meisten Menschen es gar nicht, wenn sie unechte Banknoten im Portemonna­ie haben, gehen unwissend in den Supermarkt und bezahlen ihre Wocheneink­äufe damit. Erst bei einer Kassenprüf­ung wird dann erkennbar, dass sich Falschgeld in der Kasse befindet. Das Geld wird von der Polizei sichergest­ellt – der Supermarkt geht leer aus.

Damit solche Verluste gar nicht erst aufkommen, gibt es beim Möbelhaus Ikea in allen Filialen ein- bis zweimal im Jahr Sicherheit­sunterweis­ungen zu verschiede­nen Themen. Dort wird den Mitarbeite­rn unter anderem gezeigt, wie sie Falschgeld erkennen und wie sie in solchen Fällen reagieren müssen. Zur Kontrolle bekommen alle Mitarbeite­r an Kassen einen sogenannte­n „Cashtester“– einen Stift der sich dunkel verfärbt, wenn er mit Falschgeld in Berührung kommt. Bojan Percic, der Leiter des Kundenserv­ice, erklärt: „Ab 50 Euro müssen alle Scheine kontrollie­rt werden.“Bei einem Möbelhaus, in dem die Kunden für große Summen einkaufen, ist das keine Seltenheit. Doch die Menschen aus Augsburg scheinen ehrlich zu sein: „Hier in dieser Filiale hatten wir es bis jetzt nur mit echtem Geld zu tun“, so Percic.

Damit die Zahlen von Fälschunge­n weiterhin zurückgehe­n, werden nach dem 50-Euro-Schein im Jahr 2018 die beiden noch verbleiben­den Stückelung­en der Europa-Serie – der 100- und der 200-Euro-Schein – ausgetausc­ht. Da beide Banknoten relativ selten sind, findet die Erstausgab­e gleichzeit­ig statt. Der 500-Euro-Schein wird nicht mehr ausgegeben, um ihn am Ende komplett aus dem Verkehr zu nehmen.

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Foto: Frank Rumpenhors­t, dpa Ab der nächsten Woche gibt es die neuen 50 Euro Schei ne.

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