Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ellgau hält Werte und Mitbürger hoch
Gesellschaft Alle zwei Jahre wird in der kleinen Gemeinde der Bürgerpreis vergeben. Wer in diesem Jahr die Geehrten sind
Beim sechsten Ellgauer Bürgerempfang war der frühere Thierhauptener Bürgermeister und langjährige Kreisrat Fritz Hölzl der Festeredner anwesend. Bürgermeister Manfred Schafnitzel betonte, dass der alle zwei Jahre stattfindende Empfang Gelegenheit sei, „um sich bei Personen zu bedanken, die sich in ganz besonderer Art und Weise für die Dorfgemeinschaft. engagieren“. Nach einem gemeinsamen Abendessen in der mit Blumen geschmückten Mehrzweckhalle ergriff Fritz Hölzl aus Thierhaupten als Festredner das Wort. Sein Thema: „Werte“. Seine Frage: „Was sind uns in unserer heutigen Zeit unsere Werte noch wert?“Seine These: Werte wie Toleranz, Ehrfurcht vor Gott und der Schöpfung, Respekt, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit dürfen nicht als altmodisch, unnötiger Ballast oder als Beschneidung der persönlichen Selbstentfaltung ausgelegt werden. Seine Forderung: Junge Menschen, so Fritz Hölzl, bräuchten Autorität im positiven Sinne des Wortes, die eine Vorbildfunktion am Beispiel der Erwachsenen beinhaltet. Mit einem Zitat des bekannten Paters Anselm Grün schloss Hölzl seine Ausführungen: „Werte machen das Leben wertvoll.“
Ein kleiner Kreis schlägt die Personen vor
Ein besonderes Ereignis beim alle zwei Jahre stattfindenden Bürgerempfang in Ellgau ist die Auszeichnung mit dem Ellgauer Bürgerpreis (Entwurf/Gestaltung: Franziska Gumpp, Ausführung/Herstellung: Rudolf Wenninger). Der Bürgerpreis symbolisiert die für Ellgau typischen Gewässer. Die wellenförmige Grundform steht für den Lech, die beiden anderen Gewässerläufe erinnern an den Mühlbach und das Altwasser. Die Bodenplatte stellt das Floß des Ellgauer Wappens dar.
Den Bürgerpreis gibt es in Gold (besonders herausragende ehrenamtliche, kulturelle, soziale Leistungen ab 30 Jahre), in Silber (besondere ehrenamtliche, kulturelle, soziale Leistungen mindestens 25 – 35 Jahre) und in Bronze (ehrenamtliche, kulturelle, soziale Leistungen mindestens 15 – 25 Jahre). Vorschläge für zu Ehrende kommen von den Vereinen, der Gemeinde aber auch von Privatpersonen. Ein kleiner Kreis, bestehend aus drei Mitgliedern des Gemeinderates, zwei Vertretern der örtlichen Vereine und einer Person aus einem kirchlichen Gremium schlägt dem Gemeinderat infrage kommende Personen vor. Der Gemeinderat stimmt dann ab. Die beim diesjährigen Bürgerempfang ausgezeichneten Personen (siehe „Die Preisträger) wurden mit viel Applaus bedacht.