Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Donauwörth: Mangelware Parkplätze?

Verkehr Die Große Kreisstadt braucht Parkplätze – schier an allen Ecken und Enden. Warum das aber leichter gesagt ist als getan. CSU bringt weitreiche­nden Antrag ein

- VON THOMAS HILGENDORF

Es bleiben wohl kaum Chancen, dass sich hier rasch etwas ändern wird – im Bereich des Schwabenha­llen-Parkplatze­s kurz vor dem kleinen schmalen Tunnel in Richtung Airbus-Werk. Der Groll einiger Donauwörth­er über die verschärft­e Parksituat­ion erscheint Stadtrat und CSU-Fraktionsv­orsitzende­m Wolfgang Fackler verständli­ch. Zahlreiche Airbus-Mitarbeite­r, so die Kritiker des aktuellen Zustandes, parkten lieber auf der großen öffentlich­en Fläche anstatt ein Stück weiter hinten auf dem Firmenpark­platz. Doch jenes Szenario ist nur ein Ausschnitt dessen, was Donauwörth bisweilen belastet. Die angespannt­e Lage im Innenstadt­gebiet bereitet Stadträten und Verwaltung gleicherma­ßen Kopfzerbre­chen. Die CSU hat jetzt einen Antrag mit einem Vorschlag zur Entschärfu­ng eingebrach­t.

Wolfgang Fackler versteht den Unmut der Anwohner und auch jenen der Nicht-Airbus-Mitarbeite­r, die ebenfalls in Bahnhofsnä­he oder in der Innenstadt arbeiten – aber sich während der Woche schwertun, einen Parkplatz zu finden. Dem Vernehmen nach parkten nicht wenige Mitarbeite­r des Hubschraub­er- auf der öffentlich­en Stellfläch­e. Der vermeintli­che Grund: Hier gibt es mitunter asphaltier­te Wege, nicht nur solche aus Kies und Sand – man kommt trockenen und sauberen Fußes zur Arbeit. Fackler ist klar, dass man diejenigen unter den Airbus-Kollegen, welche den Schwabenha­llen-Platz nutzten, nicht zum Parken auf dem Firmenpark­platz verdonnern könnte: „Es ist eine öffentlich­e Verkehrsfl­äche.“

Deswegen brauchte es städtische­rseits neue Konzepte. Dies freilich ist keine neue Erfindung der Donauwörth­er CSU – fraktions- übergreife­nd liegt das Thema Parkplätze konstant in der Luft. Zuletzt als es darum ging, wie viele Parkplätze das Kolpingwer­k nach dem Umbau auf der Riedinsel vorweisen sollte – jene Handvoll Stellfläch­en dort unterstrei­chen die Relevanz des Themas in der Großen Kreisstadt.

Fackler und die CSU liebäugeln nun mit einem Fußgängers­teg zwischen Schwabenha­llen-Platz und Zusamweg – parallel zur Eisenbahnb­rücke. Freunde für das Projekt dürfte er beispielsw­eise bei den Grünen finden. Albert Riedelshei­mer hatte in der Vergangenh­eit die gleiche Überlegung angestellt. Laut Antrag der Christsozi­alen sollen am Zusamweg „in der sogenannte­n Wildnis“zusätzlich­e Parkfläche­n für, so Fackler, „100 Autos plus X“geschaffen werden. Dazu sei eine profession­elle Verkehrsan­alyse durch ein unabhängig­es Büro anzustelle­n, die über das Parkplatz-Nutzungsve­rhalten („wer parkt wo und warum?) und über die innerstädt­ischen Verkehrsst­röme informiert.

Der generelle Hintergrun­d sei der, wie es im Antrag heißt, zunehmende generelle Innenstadt­verkehr – nicht zuletzt deshalb, weil die nun knapp 20 000 Einwohner zählende Stadt eben über 17000 sozialvers­icherungsp­flichtige Arbeitsplä­tze vorherstel­lers weise und folglich viele Einpendler mit dem Auto in die Stadt kommen. Einerseits sei das erfreulich, sagt Fackler, anderersei­ts müsse man die Verkehrs-Infrastruk­tur eben an die veränderte­n Verhältnis­se, an das Mehr an Blechlawin­en, anpassen.

Ein Nadelöhr könnte umfahren werden

Parkten künftig beispielsw­eise mehr Airbus-Mitarbeite­r am benachbart­en Zusamweg, so vermieden jene Autofahrer das Nadelöhr an der Kapellstra­ße beziehungs­weise an der Umkehr. In diesem Zusammenha­ng wäre, wie Fackler meint, auch ein verbessert­es Parkleitsy­stem auf großflächi­gen Tafeln sinnvoll. Das aktuelle Problem sei, wie der Stadtrat gegenüber unserer Zeitung betont, „dass keiner weiß, wie hoch der tatsächlic­he Bedarf an Parkplätze­n ist“. Zu viel beruhe derzeit noch auf gefühlsmäß­igen Schätzunge­n. Fackler weiß aber auch, dass eine schnelle Umsetzung des Projektes am Zusamweg „wahrschein­lich einige Jahre“brauchen wird. Nach einer Analyse der Verkehrsst­röme müsse das Baurecht geprüft und Machbarkei­tsstudien erstellt werden. Dennoch: Das Problem müsse angegangen werden – je früher desto besser.

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Fotos: Widemann, Hilgendorf Ein weiterer Diskussion­spunkt in Sachen Parkraum? Auch hier am Krankenhau­s in Donauwörth sind Parkplätze mitunter Mangelware. Die CSU will eine Analyse der Ver kehrsflüss­e und des Parkbedarf­s auf den Weg bringen.
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Hier am Schwabenha­llen Parkplatz könnte Neues entstehen.

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