Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kerner kocht wieder

Interview Der Moderator will mit Lafer, Schuhbeck und Co. an den Erfolg von einst anknüpfen

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Herr Kerner, von 2004 bis 2008 haben Sie im ZDF mit Spitzenköc­hen gekocht. Die Sendung war ein großer Erfolg. Stimmt es, dass mit Superstar George Clooney einst alles begann?

Ja, ursprüngli­ch sollte damals das ganze Team des Kinofilms „Oceans 12“um Julia Roberts, Matt Damon, Brad Pitt und George Clooney in meine ZDFTalksho­w kommen. Aber aus diversen Gründen sagte einer nach dem anderen ab, zuletzt auch Clooney. In dieser Situation kam uns die rettende Idee, mit den Köchen, die am Vortag in meiner Sendung getalkt hatten, zu kochen. Danach haben wir ungelogen 17 000 Zuschrifte­n bekommen, weil die Leute die Rezepte wollten – und da haben wir gemerkt, das Ganze hat Potenzial. Die Sendung kehrt nun zurück. Wieso wärmen Sie das Konzept wieder auf?

Es hat über Jahre Anregungen unserer Köche gegeben, weil die in ihren Restaurant­s von ihren Gästen immer wieder darauf angesproch­en werden. Und nun haben wir eben gesagt, wir versuchen es einfach noch mal.

Warum lieben die Menschen Kochshows so sehr?

Die Leute lieben ja auch das Essen und wollen sich inspiriere­n lassen. Und wenn man dann in so einer Sendung sieht, dass selbst das, was auf Sterne-Niveau gekocht wird, kein Hexenwerk ist, sondern Handwerk, und dass man sich auch mal an einem Dessert à la Johann Lafer versuchen kann, bekommen die Menschen gute Laune.

Schmeckt das alles eigentlich, was da im Fernsehstu­dio zubereitet wird? Die Köche beherrsche­n ihr Handwerk auch unter Druck, auch in der Extremsitu­ation Fernsehen, und vieles ist wirklich gut. In der Hektik passieren aber auch mal Fehler. Da fehlt mal eine Zutat oder die Würze ist nicht perfekt. Einmal hatten wir Zabaione …

…also eine Weinschaum­creme.

Genau, und über die hat einer der Köche gesagt: „Das schmeckt wie süßes Rührei.“Johann Lafer hat mal über das Gericht eines Kollegen gestichelt: „Der Teller, auf dem es angerichte­t ist, gefällt mir sehr gut.“Man muss beim Kritisiere­n nicht zu streng sein, Kochen ist ja schließlic­h keine olympische Sportart. Aber wir führen jetzt trotzdem ein kleines Bewertungs­system ein, wo die Köche echte Wertungen abgeben müssen, sodass wir am Ende einen Tagessiege­r haben.

Interview: Cornelia Wystrichow­ski O

läuft von heute an samstags um 16.15 Uhr im ZDF. Ker ners Köche sind unter anderem Johann Lafer, Alexander Herrmann, Sarah Wiener und Alfons Schuhbeck. Spur, tot aufgefunde­n wird. Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) tun sich schwer, die Koordinate­n der Verbrechen zusammenzu­fügen. Zumal sie auch privat gefordert sind. Boerne, der Golfen inzwischen für einen Krethi-undPlethi-Sport hält, will den Jagdschein machen. Und hat außerdem ein Problem mit beginnende­m kreisrunde­n Haarausfal­l, den ausgerechn­et die kleine Alberich bemerkt. Wobei dieses Drama noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Noch deutlicher und fast schon zu weitschwei­fig gehen die Autoren ins Privatlebe­n Thiels. Bei dem taucht ein blauhaarig­es Mädchen auf, das behauptet, seine Tochter zu sein, Ergebnis eines Ferienflir­ts. Die patente junge Frau rettet den Spaßkrimi einigermaß­en aus der Kaskade von Kalauern, die diesmal zumeist nicht so witzig sind. Janina Fautz aber als Vatersuche­nde Leila Wagner ist ein Gewinn.

Boernes Schießübun­gen sind indes nicht der Knaller, was ihm seine von Jeanette Hain unterkühlt gespielte Jagd-Prüfungsvo­rsitzende Dr. Freya Freytag (großartige­r Name) deutlich sagt. Für MünsterFan­s dennoch ein Muss, die wenigen anderen können die Kiste ausgeschal­tet lassen. Rupert Huber

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Foto: WDR/Thomas Kost Karl Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) will in der Folge „Fangschuss“den Jagd schein machen.

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