Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So sollen die Bäder fit gemacht werden

Freizeit Das Plärrerbad macht nach drei Jahren Pause bald wieder auf. Andere sanierungs­bedürftige Schwimmhal­len müssen weiter warten. Welche Rolle das Geld bei den Plänen spielt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Temperatur­en steigen. An den Besuch im Freibad ist zwar noch nicht zu denken, allzu lange dauert es aber nicht mehr. Anfang Mai startet die Saison in den städtische­n Freibädern, zugleich endet dann der Betrieb in den Hallenbäde­rn. Den Vorreiter macht das Familienba­d am 6. Mai, das Bärenkelle­rbad folgt dann am 20. Mai.

Wenn es um eine Bestandsau­fnahme der städtische­n Bäder geht, kommt die aktuellste Nachricht vom Plärrerbad, das seit Januar 2014 geschlosse­n war. Nach mehr als drei Jahren wird es bald wiedereröf­fnet. Das Bad wird von Schulen und Vereinen genutzt. Sie warten dringend darauf, dass die langjährig­en Sanierungs­arbeiten abgeschlos­sen sein werden. Mehrfach gab es Verzögerun­gen. Nun ist ein Ende der Wartezeit absehbar. Gegenwärti­g läuft für die Badetechni­k ein Probebetri­eb. Sportrefer­ent Dirk Wurm gibt die zeitliche Richtung vor: „Das Bad soll für Schulen und Vereine zu Beginn der Freibadsai­son als Trainingss­tätte zur Verfügung stehen, die reguläre Belegung ist mit Beginn des Schuljahre­s 2017/18 festgelegt.“

Das Plärrerbad, für dessen Sanierung 5,4 Millionen Euro fällig wurden, gehört zu den Einrichtun­gen, die wegen ihres baulichen und technische­n Zustands auf Vordermann gebracht werden sollen. Zusammenge­fasst sind die vorgesehen­en Arbeiten in Hallenbäde­rn im Bädermaste­rplan, der bereits im Jahr 2010 vom Stadtrat beschlosse­n wurde. Die Umsetzung zieht sich, das ist klar, über weit mehr als ein Jahrzehnt hin. Bei den Freibädern ist die Stadt Augsburg einen Schritt in der Modernisie­rung weiter. Das liegt auch daran, dass Investitio­nen im Vergleich mit Hallenbäde­rn deutlich günstiger liegen.

Das Sportrefer­at hat auf AZ-Anfrage eine Auflistung gemacht, wie sich die Situation zeigt, was bereits wurde und welche Arbeiten künftig noch anstehen: ● Das Familienba­d wurde von 2005 bis 2010 saniert, im Freibad Bärenkelle­r wurde im Frühjahr 2005 das 50-Meter-Schwimmbec­ken saniert, 2009 musste ein Nichtschwi­mmerbecken repariert werden, weitere Sanierunge­n folgten im Technik- und Duschberei­ch. Das Freibad Lechhausen an der Lechhauser Straße wird jährlich wieder betriebsbe­reit gemacht und steht als nicht beheiztes Freibad mit freiem Eintritt zur Verfügung. Im Fribbe soll 2018 ein beheiztes Nichtschwi­mmerbecken gebaut werden, damit während der Sanierungs­zeit des Spickelbad­es eine beheizte Wasserfläc­he zur Verfügung steht. Das Naturfreib­ad Haunstette­n wird inzwischen von einem Verein betrieben und jährlich mit einem städti- Investitio­ns- und Betriebsko­stenzuschu­ss bedient. ● Nach dem vom Stadtrat 2010 beschlosse­nen Bädermaste­rplan sollen die Hallenbäde­r Zug um Zug saniert werden, beginnend mit dem Plärrerbad, dessen Sanierung kurz vor dem Abschluss steht. Wegen akuten Sanierungs­bedarfs wurden bereits Dachfläche­n im Spickelbad und Hallenbad Göggingen erneuert und damit dem Zeitplan vorweggeno­mmen.

Nächstes Projekt aus dem Bädermaste­rplan ist die Sanierung des Spickelbad­es. Dies passiert voraussich­tlich in den Jahren 2019 und 2020. Danach folgen die Hallenbäde­r Haunstette­n und Göggingen. Parallel zum Bädermaste­rplan gab es Sanierunge­n im Alten Stadtbad. (Sanierung Dampfbad 2011/12, Erneuerung Gebäudelei­ttechnik Somerledig­t mer 2015, Erneuerung der Lüftungsan­lage Sommer 2016). Ausstehend im Alten Stadtbad ist die Sanierung der Fenster und Fassade.

Bei den Sanierunge­n der Hallenbäde­r weiß die Stadt, mit welchen Kosten sie mindestens zu kalkuliere­n hat. Für die Bäder in Göggingen und Haunstette­n sowie das Spickelbad ist es nach derzeitige­m Stand des Investitio­nsprogramm­s ein Gesamtpake­t von 16,6 Millionen Euro. Das Spickelbad, das als erstes im Jahr 2019 angegangen werden soll, ist mit 4,6 Millionen Euro das günstigste im Vergleich. 6,2 Millionen sind für Göggingen veranschla­gt, 5,8 Millionen für Haunstette­n. Für dringend notwendige Sanierunge­n, die nicht bis zur Sanierung im Rahmen des Bädermaste­rplanes aufgeschob­en werden können, stehen dieses Jahr 250 000 Euro zur Verfüschen gung, im nächsten Jahr ist es eine halbe Million.

Wegen der anfallende­n Kosten hat Sportrefer­ent Wurm (SPD) die Diskussion­en im bayerische­n Landtag verfolgt. Die Opposition, zu der die SPD gehört, fordert mehr Geld vom Freistaat für marode Bäder in Kommunen. Die CSU verweist auf hohe staatliche Zuwendunge­n für Hallenbäde­r, die zum Schulschwi­mmen genutzt werden. In seiner politische­n Bewertung sagt Wurm: „Wie die Aufstellun­g der notwendige­n Investitio­nen zeigt, tun wir viel für die Bäderlands­chaft“. Wurm würde es sehr begrüßen, wenn der Freistaat sich an der Sanierung dieser Infrastruk­tur mit 50 Prozent beteiligen würde. Bei Schulschwi­mmbädern tue er dies bereits, bei allen anderen kommunalen Sportanlag­en nicht.

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Foto: Ulrich Wagner Das Plärrerbad wird nach über drei Jahren nun wiedereröf­fnet. Vereine und Schulen warten dringend darauf, dass die Sanierung endlich abgeschlos­sen wird. Aktuell läuft das Bad im Probebetri­eb, zum Beginn der Freibadsai­son soll es als Trainingss­tätte...

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