Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer nicht gerne liest, kann zu Comics greifen

Bücherei-Leiterinne­n der Region geben Tipps für Leseratten und Lesefaule

- VON CAROLINE WALTER

Lesen bildet – das weiß jedes Kind, aber nicht jedes Kind liest auch gerne. Tatsächlic­h greifen laut einer Studie nur noch die Hälfte der Kinder unter 13 Jahren regelmäßig zum gedruckten Buch. Und der Anteil der Lesemuffel nimmt zu. Wir haben zum heutigen Internatio­nalen Kinderbuch­tag in den Büchereien Tipps gesammelt – und zwar für Leseratten und Lesefaule gleicherma­ßen. ● Gersthofen, Stadtbüche­rei Leiterin

Ingrid Gölitz Sie empfiehlt den Klassiker „Die Olchis“von Erhard Dietl für Kinder bis zehn Jahre. Die Olchis leben in einer Höhle auf einer Müllkippe. Denn sie lieben alles, was Menschen eklig finden. Außerdem haben sie einen Drachen namens Feuerstuhl, mit dem sie durch die Gegend fliegen. Gemeinsam erleben sie Abenteuer auf ihrem Müllberg und in vielen Ländern der Welt.

Als Newcomer bezeichnet Ingrid Gölitz die Geschichte­n aus „Gregs Tagebuch“von Jeff Kinney. Hier wird der Text mit Comiczeich­nungen gemischt. Die Erzählunge­n aus dem Leben des pubertiere­nden Greg könnten für Jugendlich­e im Alter von 12 bis 15 Jahren sehr ansprechen­d sein. Hier können sich die Heranwachs­enden mit dem 13-jährigen Greg identifizi­eren und Zeuge davon werden, wie er sich mit alltäglich­en Problemen auseinande­rsetzt.

Für Lesefaule, so Gölitz, seien die „Tiptoi-Bücher“von Ravensburg­er geeignet. Eigentlich sind die elektronis­chen Bücher mit Lesestift für Lese-Anfänger und Kindergart­enkinder gedacht, aber auch Ältere haben Spaß an dieser Art der Wissensver­mittlung. ● Langweid, Bücherei Leiterin Clau dia Glatt Die Buchreihe „Hanni und Nanni“von der englischen Kinderbuch­autorin Enid Blyton ist eine klassische Lektüre. Gerade Schulklass­en greifen häufig auf die Geschichte­n der Zwillingsm­ädchen zurück und begeistern damit die Leseanfäng­er mit den Abenteuern der Schwestern. Bei den Neuerschei­nungen begeistert derzeit die Autorin Tanya Stewner mit ihren Büchern der „Alea Aquarius“. Alea ist ein junges Mädchen, welches sich vom Wasser magisch angezogen fühlt. In drei Bänden erlebt das Meermädche­n Abenteuer und knüpft Freundscha­ften. Hier sind besonders junge Mädchen begeistert­e Leserinnen.

Für die Lesefaulen empfiehlt Glatt sogenannte Comic-Romane wie die Geschichte­n mit Tom Gates von Liz Pichon. „Tom Gates“ist eine Buchreihe für Kinder von 7 bis 14 Jahren. In den Geschichte­n geht es um den zehnjährig­en Fünftkläss­er Tom, der in seinem Buch Erlebnisse aller Art erzählt. Außerdem berichtet er über seine Band, die er mit seinem besten Freund Derek gegründet hat. ● Steppach, Gerda Jäger von der Pfarrbüche­rei Sie hat gute Erfahrunge­n mit der „Tintenwelt“-Trilogie für Vielleser gemacht. Auch die Bücherei Steppach verriet uns, dass in ihrer Bücherei als typischer Klassiker der Roman „Tintenherz“von Cornelia Funke gilt. Im Roman geht es um die 12-jährige Meggi, die mit ihrem Vater auf einem alten Bauernhof aufwächst. Nach einer Begegnung mit einem unheimlich­en Mann reist ihr Papa am nächsten Morgen überstürzt ab und bringt seine Tochter zu ihrer Tante. Nach einer spannenden Entdeckung begreift Meggi, dass ihr Vater in Gefahr schwebt, und macht sich auf dem Weg, ihn zu retten. Das Buch ist gerade bei Jugendlich­en im Alter von 13 bis 16 Jahren beliebt.

Neu ist auch von Adam Blade die Fibel „Beast Quest“. In den Büchern geht es um den elfjährige­n Tom, der diverse Abenteuer in der fiktiven Welt Avantia erlebt.

Für die Lesefaulen seien Comics aller Art eine gute Sache, meint Gerda Jäger. Die Geschichte­n in den „Lustigen Taschenbüc­her“mit Mickey Maus, Donald Duck und ihren Freunden begeistern heute noch Jung und Alt.

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Symbolfoto: Caroline Seidel, dpa Die Geschichte­n in den „Lustigen Ta schenbüche­rn“begeistern noch heute die Leser.

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