Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wer nicht gerne liest, kann zu Comics greifen
Bücherei-Leiterinnen der Region geben Tipps für Leseratten und Lesefaule
Lesen bildet – das weiß jedes Kind, aber nicht jedes Kind liest auch gerne. Tatsächlich greifen laut einer Studie nur noch die Hälfte der Kinder unter 13 Jahren regelmäßig zum gedruckten Buch. Und der Anteil der Lesemuffel nimmt zu. Wir haben zum heutigen Internationalen Kinderbuchtag in den Büchereien Tipps gesammelt – und zwar für Leseratten und Lesefaule gleichermaßen. ● Gersthofen, Stadtbücherei Leiterin
Ingrid Gölitz Sie empfiehlt den Klassiker „Die Olchis“von Erhard Dietl für Kinder bis zehn Jahre. Die Olchis leben in einer Höhle auf einer Müllkippe. Denn sie lieben alles, was Menschen eklig finden. Außerdem haben sie einen Drachen namens Feuerstuhl, mit dem sie durch die Gegend fliegen. Gemeinsam erleben sie Abenteuer auf ihrem Müllberg und in vielen Ländern der Welt.
Als Newcomer bezeichnet Ingrid Gölitz die Geschichten aus „Gregs Tagebuch“von Jeff Kinney. Hier wird der Text mit Comiczeichnungen gemischt. Die Erzählungen aus dem Leben des pubertierenden Greg könnten für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren sehr ansprechend sein. Hier können sich die Heranwachsenden mit dem 13-jährigen Greg identifizieren und Zeuge davon werden, wie er sich mit alltäglichen Problemen auseinandersetzt.
Für Lesefaule, so Gölitz, seien die „Tiptoi-Bücher“von Ravensburger geeignet. Eigentlich sind die elektronischen Bücher mit Lesestift für Lese-Anfänger und Kindergartenkinder gedacht, aber auch Ältere haben Spaß an dieser Art der Wissensvermittlung. ● Langweid, Bücherei Leiterin Clau dia Glatt Die Buchreihe „Hanni und Nanni“von der englischen Kinderbuchautorin Enid Blyton ist eine klassische Lektüre. Gerade Schulklassen greifen häufig auf die Geschichten der Zwillingsmädchen zurück und begeistern damit die Leseanfänger mit den Abenteuern der Schwestern. Bei den Neuerscheinungen begeistert derzeit die Autorin Tanya Stewner mit ihren Büchern der „Alea Aquarius“. Alea ist ein junges Mädchen, welches sich vom Wasser magisch angezogen fühlt. In drei Bänden erlebt das Meermädchen Abenteuer und knüpft Freundschaften. Hier sind besonders junge Mädchen begeisterte Leserinnen.
Für die Lesefaulen empfiehlt Glatt sogenannte Comic-Romane wie die Geschichten mit Tom Gates von Liz Pichon. „Tom Gates“ist eine Buchreihe für Kinder von 7 bis 14 Jahren. In den Geschichten geht es um den zehnjährigen Fünftklässer Tom, der in seinem Buch Erlebnisse aller Art erzählt. Außerdem berichtet er über seine Band, die er mit seinem besten Freund Derek gegründet hat. ● Steppach, Gerda Jäger von der Pfarrbücherei Sie hat gute Erfahrungen mit der „Tintenwelt“-Trilogie für Vielleser gemacht. Auch die Bücherei Steppach verriet uns, dass in ihrer Bücherei als typischer Klassiker der Roman „Tintenherz“von Cornelia Funke gilt. Im Roman geht es um die 12-jährige Meggi, die mit ihrem Vater auf einem alten Bauernhof aufwächst. Nach einer Begegnung mit einem unheimlichen Mann reist ihr Papa am nächsten Morgen überstürzt ab und bringt seine Tochter zu ihrer Tante. Nach einer spannenden Entdeckung begreift Meggi, dass ihr Vater in Gefahr schwebt, und macht sich auf dem Weg, ihn zu retten. Das Buch ist gerade bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren beliebt.
Neu ist auch von Adam Blade die Fibel „Beast Quest“. In den Büchern geht es um den elfjährigen Tom, der diverse Abenteuer in der fiktiven Welt Avantia erlebt.
Für die Lesefaulen seien Comics aller Art eine gute Sache, meint Gerda Jäger. Die Geschichten in den „Lustigen Taschenbücher“mit Mickey Maus, Donald Duck und ihren Freunden begeistern heute noch Jung und Alt.