Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Hildmann nimmt seinen Hut
Bezirksliga Nord Warum für den Trainer des TSV Neusäß am Saisonende Schluss ist. Vor dem Duell bei der SSV Glött fällt ein weiterer Stammspieler aus
Am vergangenen Dienstag hatte Gerhard Hildmann seine Mannschaft in den Katakomben des Neusässer Lohwaldstadions zusammengerufen. Der Trainer des TSV Neusäß teilte Spielern und Verantwortlichen mit, dass er den Bezirksligisten am Saisonende verlassen wird. Der Übungsleiter wird seinen am 30. Juni endenden Vertrag nicht verlängern. „Wir sind unterschiedlicher Meinung, was die sportliche Ausrichtung des Vereins betrifft“, gibt sportlicher Leiter Günter Hausmann auf der Homepage des Vereins als Grund an.
Der aus Stettenhofen stammende ehemalige Landesligaspieler, Bezirksund Bayernliga-Trainer (unter anderem beim TSV Gersthofen), gilt als akribischer Arbeiter. „Ich bin nicht der erste und nicht der letzte Trainer, der einen Verein verlässt“, gibt sich der 51-Jährige bezüglich der Gründe bedeckt. „Meine Vorgaben und die des Vereins waren nicht identisch und somit nicht kompatibel. Dann macht es keinen Sinn. Mit der Mannschaft hat es nichts zu tun“, will er nicht weiter ins Detail gehen. „Das geht niemand etwas an.“
Eineinhalb Jahre war Gerhard Hildmann am Lohwald tätig. Für die Zukunft hat er noch nichts vor. „Wenn sich etwas ergibt, ist es okay, wenn nicht, dann auch. Ich muss nicht unbedingt wieder eine Mannschaft trainieren. Ich kann auch mal eine Pause einlegen und das eine oder andere Wochenende im Allgäu verbringen.“
Die laufende Spielzeit will Hildmann mit seinen Schützlingen noch mit dem größtmöglichen Erfolg zu Ende spielen. „Wir waren auch gegen Adelzhausen nicht schlecht, den Gegner in den ersten 25 Minuten beherrscht, dann durch Schläfrigkeiten das Abseits aufgehoben und die Treffer kassiert.“Im zweiten Durchgang zeigte der TSV Moral, holte zum 2:2 auf und hatte durchaus Chancen zum Siegtreffer.
Eine Hiobsbotschaft musste man dennoch hinnehmen. Bei der letzten Aktion verletzte sich Benedikt Schmoll am Knie. Wie schwer die Verletzung des Kapitäns ist, wird sich am Montag bei einer Kernspintomografie zeigen. Er fällt wohl länger aus. „Alles was laufen kann, wird spielen“, kündigt Hildmann deshalb für die Auswärtspartie bei der SSV Glött an. „Wir müssen gewinnen, wenn wir unsere theoretischen Chancen auf Platz zwei wahren wollen.“
Während sich Günter Hausmann nun auf die Suche nach einem neuhaben en Trainer machen muss, nimmt die Mannschaft für die kommende Spielzeit bereits konkrete Formen an. In den vergangenen Tagen sagten eine ganze Reihe von Akteuren zu. „Christoph Wiesmüller, Yunus Özkan, Fatih Cosar, Christian Wink, Clemens Schneider, Daniel Birthelmer, Valentin Walter, David Schmid und Tobi Müller werden weiter für unseren Verein spielen“, erklärt der sportliche Leiter.