Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rotes Kreuz eröffnet Beratungss­telle in Allmannsho­fen

Welchen Service das Bayerische Rote Kreuz künftig in der Kirchbergh­alle anbietet

- VON STEFFI BRAND

Simone Falkenstei­nRuppert ist im Einzugsstr­ess. Langsam sieht man, was in den Teil der Kirchbergh­alle in Allmannsho­fen einziehen wird, in dem die Außenstell­e der VR-Bank nur noch einen leeren Schalterra­um hinterlass­en hat. In großen Buchstaben stehen die Worte „Bayerische­s Rotes Kreuz – Beratungss­telle Allmannsho­fen“nun an der Tür, an der Glasscheib­e, die zum Beratungsr­aum führt, und natürlich auch am Beratungsr­aum selbst.

Was genau dort angeboten wird, erklärt die Leiterin der offenen Behinderte­narbeit beim BRK Kreisverba­nd Augsburg-Land so: Wer Beratung und Hilfe sucht, ein Geschäft barrierefr­ei (um-)gestalten möchte oder sich ehrenamtli­ch engagieren will, der ist in der BRKBeratun­gsstelle in der Kirchbergh­alle richtig. Im Fachjargon heißt das, dass zunächst Beratungsl­eistungen zur offenen Behinderte­narbeit sowie zur Betreuung und Versorgung von Senioren angeboten werden (siehe Infobox). Dabei sollen Lösungen für alltäglich­e Praxisprob­leme gefunden werden.

Wer betreut meinen pflegebedü­rftigen Angehörige­n, wenn ich zum Tanz gehe? Was passiert mit meinem pflegebedü­rftigen Kind, wenn ich mich nicht mehr kümmern kann? Unter anderem diese Fragen können im Rahmen einer Beratung vor Ort geklärt werden. Auch kann die Beratungss­telle als Anlaufstel­le dazu dienen, Ideen in die Tat umzusetzen. „Wenn sich jemand meldet, der Zumba im Rollstuhl anbieten möchte, ist dieser ebenfalls herzlich willkommen“, erklärt Falkenstei­nRuppert. Die Beratungss­telle wird allerdings nicht die Vor-Ort-Besuche ersetzen, die Hauptbesta­ndteil der Arbeit von Simone Falkenstei­nRuppert bleiben werden.

Mit der Beratungss­telle in Allmannsho­fen öffnet nun am nördlichst­en Eck des Zuständigk­eitsbereic­hs eine Stelle, die es in dieser Art noch nicht gibt. Auf die Örtlichkei­t gekommen ist Simone Falkenstei­nRuppert eher zufällig. Auf ihrer Landkreist­our hat sie sich im Herbst 2016 auch bei Allmannsho­fens Bürgermeis­ter Manfred Brummer vorgestell­t. Und der Rathaus-Chef fragte sie kurzerhand, ob sie nicht auf der Suche nach einem Büro sei. So kam eines zum anderen und die BRK-Beratungss­telle nach Allmannsho­fen. Für Manfred Brummer bedeutet die Beratungss­telle auch, dass wieder Leben einzieht. „Es ist eine willkommen­e Aufwertung eines Dorfes, wenn eine Beratungss­telle aufs Land zieht“, erklärt er. In seinen Worten schwingt nicht zuletzt auch Unverständ­nis mit. Unverständ­nis darüber, dass die VR-Bank den Rückzug angetreten hat.

Die Bank hätte aufgrund eines vereinbart­en Nutzungsre­chts beim Verkauf des Geländes noch bis 2024 kostenlos die Räumlichke­iten nutzen dürfen. Dass der Betrieb des Schalters nicht wirtschaft­lich ist, sieht Manfred Brummer dabei durchaus ein, doch auch den Bankautoma­ten abzubauen, das ist und bleibt für ihn unverständ­lich. „Die Bank vergisst, wo sie großgeword­en ist, und man vertreibt sich so buchstäbli­ch die Kundschaft“, erklärt er in deutlichen Worten.

Der Schalterra­um bleibt erhalten

Ganz vergessen kann die Bank indes niemand, denn der Schalterra­um wird bleiben. Der Grund: Brummer wünscht sich einen Außensprec­htag der Verwaltung­sgemeinsch­aft und die Option, die Bürgermeis­tersprechs­tunde dort abzuhalten. Damit reagiert auch er auf Veränderun­gen in der Bürgerscha­ft, denn während sich ältere Bürger zunehmend schwerertu­n, über die Treppen ins Bürgermeis­terbüro zu gelangen, ist die Kirchbergh­alle barrierefr­ei zugänglich. Und genau davon profitiere­n nun ab Anfang April die Bürger, die die BRK-Beratungss­telle aufsuchen.

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Foto: Steffi Brand Die BRK Aufkleber sind angebracht. Nun ist auch äußerlich sichtbar, was ab Anfang April in der Kirchbergh­alle angeboten wird. Simone Falkenstei­n Ruppert wird in der neuen Beratungss­telle tätig sein.

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