Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Verkauf von Grundstücken soll Geld bringen
Finanzen Gablingen verabschiedet den Haushalt 2017. So soll Raum für Investitionen geschaffen werden
Gablingen Voll des Lobes waren die Sprecher der Fraktionen des Gablinger Gemeinderats bei der jüngsten Sitzung für die Verwaltung und Bürgermeister Karl Hörmann: Der Haushalt 2017, der dabei mit einem Gesamtvolumen von 15,05 Millionen Euro einstimmig verabschiedet wurde, fand die volle Zustimmung. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf rund neun Millionen Euro, der Vermögenshaushalt schließt mit 6,038 Millionen Euro um 84 Prozent mehr ab als im Vorjahr.
Das liegt vor allem, erläuterte Kämmerer Roland Wegner, an den in diesem Jahr erwarteten Grundstücksverkäufen, die 3,3 Millionen Euro in die Gemeindekasse bringen und Investitionen zugutekommen. Denn das Gewerbegebiet am Flugplatz ist so weit hergestellt, dass sich jetzt mehr Firmen niederlassen können. Dafür hat die Gemeinde im Vorfeld tief in die Tasche greifen müssen, erinnerte Hörmann: Denn für die Kampfmittelräumung, Altlastenentsorgung und heftig diskutierte archäologische Dokumentation des ehemaligen KZ-Außenlagers musste die Gemeinde 2016 800 000 Euro berappen, nun sind erneut 200000 Euro fällig.
Auch beim Ortszentrum gewinnt der Grundstücksverkauf an Dynamik, sagte der Kämmerer. An den Einnahmen daraus liegt es, dass keine Neuverschuldung erfolgt und aus den Rücklagen nichts für Investitionen entnommen werden muss. Geld für Investitionen kommt auch aus Beiträgen von 1,7 Millionen Euro, die wiederum mit den Grundstücksverkäufen zusammenhängen. ● Schulden Bei einem Schuldenstand von 4,5 Millionen Euro zum Jahresende reduziert sich die ProKopf-Verschuldung auf 977 Euro (Landesdurchschnitt 815 Euro). ● Die Niederlassung von mehr Betrieben im Gewerbegebiet am Flugplatz könnte über Gewerbesteuereinnahmen mehr Geld bringen, hofft der Bürgermeister. Denn die Gewerbesteuereinnahmen gehen, so Kämmerer Roland Wegner, in diesem Jahr zurück und liegen nur noch bei 1,2 Millionen Euro. Dennoch beließ es der Gemeinderat bei den bisherigen Hebesätzen bei der Gewerbesteuer (360 Punkte), und den Grundsteuern A und B (310 Punkte). Insgesamt machen die Steuern mit 5,6 Millionen Euro den größten Teil der Einnahmen im Verwaltungshaushalt aus, gefolgt von den Gebühren (2,5 Millionen Euro). Die staatlichen Schlüsselzuweisungen liegen bei 630000 Euro. Größte Ausgaben sind die Kreisumlage (2,1 Millionen Euro), die Personalkosten 1,3 Millionen, sowie Verwaltung und Betriebsaufwand 3,1 Millionen. ● Zuschüsse von fast 1,4 Millionen Euro betreffen vor allem die Einrichtungen der Kinderbetreuung. Für diese wurde auf Vorschlag von Bürgermeister Karl Hörmann der Planansatz um 300 000 Euro erhöht – dazu erhöhen sich die erwarteten Fördermittel um 100 000 Euro. „Erfreulich hohe Geburtenzahlen, eine stetig steigende Betreuungsquote und nicht zuletzt Zuzüge sorgten dafür, dass die bisherigen Planansätze nicht ausreichen.“● Betreuung Am meisten Geld steckt Gablingen in diesem Jahr in die vor Kurzem begonnene Erweiterung der Kindertagesstätte Lützelburg: 1,8 Millionen Euro kostet dies. ● Gewerbegebiet Am Flugplatz sind restliche Tiefbaumaßnahmen nötig (1,5 Millionen Euro). ● Kläranlage Hier kommt die Klärschlammtrocknung (350 000 Euro). ● Straßensanierungen verschlingen 250000 Euro.