Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zen Priester gibt Vorwürfe zum Teil zu

Wie die Missbrauch­sfälle ans Licht kamen

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Die Eltern eines der Opfer hatten den Stein ins Rollen gebracht: Sie zeigten im Juli 2016 den Zen-Priester aus dem westlichen Landkreis an, weil er ihren Sohn sexuell missbrauch­t haben soll. Wie sich im Lauf der Ermittlung­en herausstel­lte, war der Bub mutmaßlich nicht das einzige Opfer. Nach Auskunft der Staatsanwa­ltschaft Augsburg sind es sieben Minderjähr­ige, an denen sich der Mann vergriffen haben soll.

Die Anklage, die dem 61-Jährigen und seinem Verteidige­r Prof. Hermann Kühn jetzt zugestellt wurde, geht noch weiter: Dem früheren spirituell­en Leiter einer buddhistis­chen Gemeinscha­ft in der Region wird sexueller Missbrauch in insgesamt 22 Fällen vorgeworfe­n. Er ist dringend verdächtig, zwischen den Jahren 2005 und 2015 an Buben sexuelle Handlungen vorgenomme­n und Bild- und Filmaufnah­men von ihnen gemacht zu haben. Die Buben waren zur Tatzeit zwischen vier und 13 Jahre alt.

Außerdem soll der 61-Jährige kinder- und jugendporn­ografische Schriften besessen haben: Bei ihm wurden knapp 2000 Bild- und Videodatei­en mit pornografi­schen Darstellun­gen von Kindern und über 800 Dateien von Jugendlich­en sichergest­ellt.

Der Mann sitzt seit Juli 2016 in Gablingen in Untersuchu­ngshaft. Er soll angeschlag­en sein. Aus gesundheit­lichen Gründen hatte er schon

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