Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Springkrau­t ist kaum noch zurückzudr­ängen

-

der EU-Liste steht: Der Asiatische Laubholzbo­ckkäfer wurde wohl mit Frachtgut nach Europa transporti­ert und ist in Deutschlan­d auf dem Vormarsch. In den Westlichen Wäldern habe es erste Vorkommen gegeben, so Liebig: „Wenn der Käfer in Augsburg ankommt, können die Folgen für Parks und Privatgärt­en dramatisch sein.“Denn dann müssen befallene Bäume konsequent gefällt, gehäckselt und verbrannt werden. In München gab es bereits massive Einschläge ins Grün.

Nach Einschätzu­ng der Landschaft­spfleger machen in der Gesamtbila­nz eingewande­rte Pflanzen mehr Probleme in der Augsburger Natur als invasive Tiere. Die derzeitige EU-Verordnung sei unvollstän­dig. So breitet sich die nicht gelistete Kanadische Goldrute immer weiter aus und verdrängt heimische Arten. „In unseren Biotopen haben wir die Lage durch Mähen noch im Griff, aber ausrotten können wir die Goldrute nicht mehr.“

Noch größeren Ärger gibt es mit dem Roten Springkrau­t, das ursprüngli­ch aus Indien stammt. Es breitet sich vor allem entlang von Bächen aus und überwucher­t ganze Lebensräum­e. Inzwischen halten es Fachleute für hoffnungsl­os, das Kraut zurückzudr­ängen. Vor allem im Stadtwald erwartet Liebig in den kommenden Jahren große Probleme. Denn die Landschaft­spflege hat bislang noch keine umweltvert­rägliche Methode zur Bekämpfung gefunden. Im Trinkwasse­rschutzgeb­iet sind giftige Spritzmitt­el tabu.

Unter Beobachtun­g stehen auch die neuen Wertach-Auen, die im Zuge von Wertach vital angelegt wurden. Dort breitet sich der Japanische Staudenknö­terich an einigen Stellen massiv aus. Auch diese eingewande­rte Pflanze ist hartnäckig und schwer zu beseitigen. Deshalb arbeitet die Landschaft­spflege an der Wertach mit dem Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth zusammen. Auch dort werden Liebig zufolge große Anstrengun­gen nötig sein, um die Natur in den kommenden Jahrzehnte­n gegen problemati­sche invasive Pflanzen zu verteidige­n.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Geht es nach der neuen EU Verordnung, dann dürften auch in den Zoos keine Nasenbären mehr gezüchtet werden. Langfristi­g würden sie von dort verschwind­en.
Foto: Silvio Wyszengrad Geht es nach der neuen EU Verordnung, dann dürften auch in den Zoos keine Nasenbären mehr gezüchtet werden. Langfristi­g würden sie von dort verschwind­en.
 ?? Fotos: Nicolas Liebig ?? Die Kanadische Goldrute verdrängt Ar ten wie den Enzian.
Fotos: Nicolas Liebig Die Kanadische Goldrute verdrängt Ar ten wie den Enzian.
 ??  ?? Der Japanische Staudenknö­terich breitet sich an der Wertach aus.
Der Japanische Staudenknö­terich breitet sich an der Wertach aus.
 ?? Foto: Matthias Becker ?? Das Rote Springkrau­t ist kaum noch ein zudämmen.
Foto: Matthias Becker Das Rote Springkrau­t ist kaum noch ein zudämmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany