Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neues Heim für Feuerwehr, Musik und Verwaltung
Rat Der Förderbescheid für das Mehrzweckgebäude in Bonstetten soll bald eintreffen. Und der Ort bekommt Tempo-Smileys
In der Ortsmitte von Bonstetten soll ein Mehrzweckgebäude für Verwaltung, Feuerwehr und Musik mit Wohnbereichen entstehen. Bürgermeister Anton Gleich informierte die Räte über den Stand des städtebaulichen Förderungsverfahrens, bei dem der Kommune von der Regierung von Schwaben Zuschüsse über 60 Prozent winken. Gleich rechnet mit einem Bescheid im nächsten Monat. Zurzeit teilen sich Rathaus, Feuerwehr und Musik ein relativ kleines Gebäude in der Bahnhofstraße. Das Prestige-Projekt der Zukunft kommt in dem Gremium immer wieder zur Sprache, mitunter kontrovers.
Außerdem ging es im Gemeinderat um folgende Themen: ● Tempoanzeige Lachende und zornige Gesichter auf großen Displays sollen die Autofahrer auch in der Holzwinkelgemeinde künftig belohnen oder tadeln. Die anderorts mit Erfolg häufig aufgestellten „Smiley“-Anzeigen anzuschaffen beschloss der Rat einstimmig. Die beiden über Solarpaneele und Batterien betriebenen Systeme zum Gesamtpreis von rund 5000 Euro geben den passierenden Autofahrern nicht nur ein wichtiges Feedback, sondern können auch Auskunft über deren Verhalten geben. Im Landkreis wurde bereits vermerkt, dass sich die Lenker durch die Geschwindigkeitsanzeigen beeinflussen lassen – zum vernünftigeren Fahren. Geplant ist, ein System fest zu installieren und das zweite flexibel an anderen neuralgischen Stellen im Ort zu montieren. Der Bürgermeister: „Wir wollen damit versuchen, das Tempo zu drosseln.“
Sehr ernste Mienen hatte es dagegen später bei dem von den Grünen beantragten Tempo 30 in der Bahnhofsund Hauptstraße gegeben. Der Antrag wurde abgelehnt, nur die zwei Grünen und zwei Freie Wähler waren dafür. Gleich wies darauf hin, dass 2015 schon mal darüber im Rahmen einer allgemeinen Verkehrsberuhigung gesprochen und es abgelehnt worden sei, zudem habe es seither keine neuen Erkenntnisse dazu gegeben. ● Feuerwehr Eine Geldspritze erwartet die örtlichen Brandschützer. Einhellig sprach sich das Gremium für die Anschaffung von Gerätschaften wie Schläuchen und Lampen aus, die sich auf etwa 3300 Euro belaufen. Gleich: „Das sind alles Dinge, die sie brauchen und einsetzen müssen.“Gleichzeitig riet der Rathauschef, sich die Feuerwehrinspektion am darauffolgenden Tag anzusehen, um sich ein Bild über die Schlagkraft der „Nachbarn“im Haus zu verschaffen. ● Bauantrag Über ein eher kurioses Papier hatte der Gemeinderat bei der „Anfrage“eines Eigentümers in der Birkenstraße zu befinden. „Man hat dort schon alles erledigt, worüber wir heute entscheiden wollen“, gab der Bürgermeister zu verstehen. Gemeint war die Errichtung eines Carports, eines Geräteraums sowie eines überdachten Freisitzes, die den Vorgaben des Bebauungsplans nicht vollständig entsprachen. Da die Abweichungen jedoch mäßig ausfielen und die Unterschriften der Nachbarn vorhanden waren, riet Gleich zu einer Zustimmung, „allerdings mit der Faust in der Tasche“. Kopfschütteln auch bei manchen Gemeinderäten. Ursula Puschak (CSU): „So etwas ist einfach nur ärgerlich.“