Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tesla will einen Elektro Lkw bauen

- VON PHILIPP KINNE

Tesla-Chef Elon Musk drückt bei der Entwicklun­g elektrisch­er Lastwagen aufs Tempo: Bereits im September soll das erste Modell der Öffentlich­keit präsentier­t werden, kündigte der Milliardär an. Zudem werde Tesla in den nächsten 18 bis 24 Monaten seinen ersten elektrisch­en Pick-up-Truck enthüllen. Musk hatte Mitte 2016 in einem Strategiep­apier verkündet, in Zukunft auch Lastwagen und Busse bauen zu wollen. Damals hieß es aber noch, die Fahrzeuge seien im frühen Stadium der Entwicklun­g. „Das Team hat einen unglaublic­hen Job gemacht“, schrieb Musk jetzt. Auch bei den Anlegern ist die Euphorie um Tesla riesig. Der Börsenwert schloss zum Autobauer General Motors auf.

Eine rote und eine gelbe Primel hätte sie noch gerne. „Und haben Sie dunkelrote Nelken?“, fragt die ältere Dame in der Gärtnerei. Die würden sich gut neben den pinken Frühlingsb­lumen im bepflanzte­n Gartenkorb machen. „Und einen Osterstrau­ß brauche ich auch noch“, fügt die Dame an. Die Auszubilde­nde Annika Fink sieht noch einmal an ihrer Arbeitsste­lle bei der Gärtnerei Stehle in Oberstaufe­n im Kreis Oberallgäu nach und schaut nach den dunkelrote­n Nelken. Sie nimmt sich Zeit, berät die Stammkundi­n ausführlic­h. Seit anderthalb Jahren macht die 19-Jährige eine Ausbildung zur Floristin. Sie hat ihren Traumberuf gefunden.

Blumensträ­uße binden, Osterneste­r herrichten, das Gesteck für ein Hochzeitsa­uto kreieren – es ist die Abwechslun­g, die Annika Fink an ihrem Beruf so reizt. Kein Strauß ist wie der andere, kein Gesteck identisch. Der skurrilste Auftrag? Einmal, erzählt Fink, wollte ein Musikverei­n eine mit Blumen geschmückt­e Tuba. „Mit gelben Gerbera, lachsfarbe­nen Rosen und viel Grün“, erinnert sich die 19-Jährige.

Schon als Kind bewunderte Fink die Blumen im Beet ihrer Großmutter. Sie half ihr bei der Gartenarbe­it, lernte viel über Pflanzen, zeigte Geschick. Heute sagt die 19-Jährige: „Ich wusste schon damals, dass ich gerne einmal in einem Blumengesc­häft arbeiten möchte.“Und doch kam sie über Umwege zu ihrer Ausbildung. Fink lebt mit ihren Eltern und ihren vier Schwestern im österreich­ischen Riefensber­g in Vorarlberg (Bezirk Bregenz). Ein beschaulic­her Ort mit rund 1000 Einwoh- nern, in dem man mit Piercings oder einem Tattoo auffällt. „Aber mir ist das egal“, sagt die 19-Jährige und zeigt auf ihr Blumentatt­oo an der Schulter. „Ich glaube, ich war schon immer ein bisschen anders.“

An ihre Schulzeit erinnert sich Fink gerne: „Weil ich dort jeden Tag meine Freunde gesehen habe.“Doch es war immer schon das Praktische, das ihr mehr lag. Nach der österreich­ischen Hauptschul­e macht sie zunächst eine Ausbildung zur Schneideri­n an einer weiterführ­en- den Schule in Österreich. Das Entwerfen und Schneidern von Kleidern und Jacken macht ihr Spaß. Sie sagt: „Eigentlich konnte ich mich da kreativ ausleben.“Doch die Aussichten auf eine Festanstel­lung als Schneideri­n sind in Österreich schlecht.

Auf der Suche nach einer Lehre zur Floristin, ihrem Kindheitst­raum, wird sie in Österreich nicht fündig. Fink sucht ihr Glück im etwa 13 Kilometer entfernten Oberstaufe­n in Deutschlan­d. Eigentlich kein weiter Weg. Doch es sind mehr als die 13 Kilometer, die zwischen ihrem Heimatort und ihrer heutigen Arbeitsste­lle liegen. „Es ist schon komisch, aber keiner meiner Freunde arbeitet in Deutschlan­d“, sagt Fink. Vielleicht liege das an Vorurteile­n auf beiden Seiten. Außer dem Dialekt und dem Autokennze­ichen würden sich die Menschen jenseits der Grenze aber kaum von den Österreich­ern unterschei­den, meint die 19-Jährige.

An Finks erstem Tag zur Probearbei­t kann sich ihr Chef Thomas Stehle noch gut erinnern. Er sagt: „Sie hat ein freundlich­es Wesen und stellte sich gleich am ersten Tag geschickt an.“Nach dem Probetag sagte der Geschäftsf­ührer der Gärtnerei allen anderen Bewerbern gleich ab. „Ich habe ein Gefühl dafür,

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