Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tesla will einen Elektro Lkw bauen
Tesla-Chef Elon Musk drückt bei der Entwicklung elektrischer Lastwagen aufs Tempo: Bereits im September soll das erste Modell der Öffentlichkeit präsentiert werden, kündigte der Milliardär an. Zudem werde Tesla in den nächsten 18 bis 24 Monaten seinen ersten elektrischen Pick-up-Truck enthüllen. Musk hatte Mitte 2016 in einem Strategiepapier verkündet, in Zukunft auch Lastwagen und Busse bauen zu wollen. Damals hieß es aber noch, die Fahrzeuge seien im frühen Stadium der Entwicklung. „Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht“, schrieb Musk jetzt. Auch bei den Anlegern ist die Euphorie um Tesla riesig. Der Börsenwert schloss zum Autobauer General Motors auf.
Eine rote und eine gelbe Primel hätte sie noch gerne. „Und haben Sie dunkelrote Nelken?“, fragt die ältere Dame in der Gärtnerei. Die würden sich gut neben den pinken Frühlingsblumen im bepflanzten Gartenkorb machen. „Und einen Osterstrauß brauche ich auch noch“, fügt die Dame an. Die Auszubildende Annika Fink sieht noch einmal an ihrer Arbeitsstelle bei der Gärtnerei Stehle in Oberstaufen im Kreis Oberallgäu nach und schaut nach den dunkelroten Nelken. Sie nimmt sich Zeit, berät die Stammkundin ausführlich. Seit anderthalb Jahren macht die 19-Jährige eine Ausbildung zur Floristin. Sie hat ihren Traumberuf gefunden.
Blumensträuße binden, Osternester herrichten, das Gesteck für ein Hochzeitsauto kreieren – es ist die Abwechslung, die Annika Fink an ihrem Beruf so reizt. Kein Strauß ist wie der andere, kein Gesteck identisch. Der skurrilste Auftrag? Einmal, erzählt Fink, wollte ein Musikverein eine mit Blumen geschmückte Tuba. „Mit gelben Gerbera, lachsfarbenen Rosen und viel Grün“, erinnert sich die 19-Jährige.
Schon als Kind bewunderte Fink die Blumen im Beet ihrer Großmutter. Sie half ihr bei der Gartenarbeit, lernte viel über Pflanzen, zeigte Geschick. Heute sagt die 19-Jährige: „Ich wusste schon damals, dass ich gerne einmal in einem Blumengeschäft arbeiten möchte.“Und doch kam sie über Umwege zu ihrer Ausbildung. Fink lebt mit ihren Eltern und ihren vier Schwestern im österreichischen Riefensberg in Vorarlberg (Bezirk Bregenz). Ein beschaulicher Ort mit rund 1000 Einwoh- nern, in dem man mit Piercings oder einem Tattoo auffällt. „Aber mir ist das egal“, sagt die 19-Jährige und zeigt auf ihr Blumentattoo an der Schulter. „Ich glaube, ich war schon immer ein bisschen anders.“
An ihre Schulzeit erinnert sich Fink gerne: „Weil ich dort jeden Tag meine Freunde gesehen habe.“Doch es war immer schon das Praktische, das ihr mehr lag. Nach der österreichischen Hauptschule macht sie zunächst eine Ausbildung zur Schneiderin an einer weiterführen- den Schule in Österreich. Das Entwerfen und Schneidern von Kleidern und Jacken macht ihr Spaß. Sie sagt: „Eigentlich konnte ich mich da kreativ ausleben.“Doch die Aussichten auf eine Festanstellung als Schneiderin sind in Österreich schlecht.
Auf der Suche nach einer Lehre zur Floristin, ihrem Kindheitstraum, wird sie in Österreich nicht fündig. Fink sucht ihr Glück im etwa 13 Kilometer entfernten Oberstaufen in Deutschland. Eigentlich kein weiter Weg. Doch es sind mehr als die 13 Kilometer, die zwischen ihrem Heimatort und ihrer heutigen Arbeitsstelle liegen. „Es ist schon komisch, aber keiner meiner Freunde arbeitet in Deutschland“, sagt Fink. Vielleicht liege das an Vorurteilen auf beiden Seiten. Außer dem Dialekt und dem Autokennzeichen würden sich die Menschen jenseits der Grenze aber kaum von den Österreichern unterscheiden, meint die 19-Jährige.
An Finks erstem Tag zur Probearbeit kann sich ihr Chef Thomas Stehle noch gut erinnern. Er sagt: „Sie hat ein freundliches Wesen und stellte sich gleich am ersten Tag geschickt an.“Nach dem Probetag sagte der Geschäftsführer der Gärtnerei allen anderen Bewerbern gleich ab. „Ich habe ein Gefühl dafür,