Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Geschichten vom neuen Glauben
Aktionstag am Rathaus
Ein Tag im Zeichen der Reformation Martin Luthers vor 500 Jahren ereignet sich am morgigen Mittwoch, 19. April, auf dem Rathausplatz. Auf seinem europäischen Stationenweg hält das Geschichtenmobil in Augsburg an. Es tourt durch 19 europäische Länder und sammelt in 67 Städten von London bis Rom Geschichten zur Reformation.
Von 10 bis 19 Uhr steht das barrierefrei zugängliche Fahrzeug auf dem Rathausplatz und lädt Besucher dazu ein, eigene Reformationsgeschichten aus Augsburg zu erzählen. Die Volunteers nehmen die Beiträge in Bild und Ton auf. Um 12 Uhr begrüßen Oberbürgermeister Kurt Gribl, die evangelische Stadtdekanin Susanne Kasch und der katholische Stadtdekan Helmut Haug das Geschichtenmobil.
Mit Szenen der Reformation tritt ab 14 Uhr das Sensemble-Theater an drei Orten auf. Theaterleiter Sebastian Seidel wird sein Stück „So leise treten kann ich nicht“uraufführen. Es geht darin um die Verlesung des Augsburger Bekenntnisses (Fürstenzimmer), den Streit um „jüdisch Glaub“(Augustanasaal) und die Verfolgung der Täufergemeinde (Barfüßerkirche). Tickets gibt es in der Bürgerinfo. Die drei Szenen sprechen laut Seidel das Publikum direkt an und fordern heraus, eine eigene Haltung zu finden. Um 19.30 Uhr spricht schließlich Prof. Gunther Wenz zum Thema: „Glauben bekennen heute – fair und gewaltfrei, mutig und friedlich, kontrovers und zivilisiert“im Evangelischen Forum Annahof. Eintritt frei. Der erste Lehrplan ist nicht überliefert, auch kein Gründungsdatum. Völlig unspektakulär trat das Gymnasium bei St. Anna im Jahr 1531 zwischen dem 14. Oktober und dem 5. Dezember ins Leben, während die Nürnberger ihr neues Egidiengymnasium 1526 groß feierten. Und doch war es ein entscheidender Schritt der Augsburger Bürger, ihr Bildungswesen in der Reformationszeit