Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Raimund Kraus er fährt neue Länder
Abenteuer Der Extremradler erzählt in Anried von seiner Fahrt durch Südamerika. Jetzt steht die nächste spektakuläre Reise an
7500 Kilometer ist Raimund Kraus quer durch Südamerika gefahren, vom Pazifik bis zum Atlantik – und zwar mit dem Rad. Der Pfarrgemeinderat Anried um Maria Perkl hatte Kraus zu einem Vortrag eingeladen. Er stammt aus dem Ort und lebt jetzt in Ziemetshausen.
Die anspruchsvolle Strecke führte Kraus von Lima in Peru mit dem sehr kalten Klima des pazifischen Humboldtstromes über die Andenpässe, von denen allein sechs mehr als 4500 Meter über dem Meeresspiegel lagen, bis zum feuchtheißen Regenwald mit Bananenwuchs im Amazonasbecken. Seine Reise endete unfallfrei nach 61 Tagen und etwa 129 Kilometern täglich im Bergland an der Atlantikküste. Der straffe Zeitplan erlaubte Kraus nur drei Ruhetage. Neben steilen Anstiegen, die er auch schieben musste, und schnellen langen Abfahrten in einer fantastischen Landschaft waren es vor allem die menschlichen Begegnungen mit oft sprachlich schwieriger Quartier- und Wegsuche, mit Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, über die Raimund Kraus zu berichten wusste. Ihm sei es auch immer wichtig, bei dieser im doppelten Sinne hautnah „er-fahrenen Lebenswelt“für seine Herkunft einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Franz Herzgsell, der den Abend eröffnete, konnte mit Kraus Erfahrungen über einige Inka-Stationen mit faszinierenden Bauten, Hochterrassen, der Bewässerung und der Bevorratung zur Versorgung der Bewohner teilen, da er dort schon mit dem Rucksack wanderte.
Das Interesse der Besucher galt aber auch dem bereits für die nächste Tour gerüsteten Fahrrad, das Raimund Kraus mitgebracht hatte. Am 6. Mai um 9.30 Uhr erteilen ihm Pfarrer Karl B. Thoma und Pater Löffler nach einer Andacht an der Kirche in Ziemetshausen den Reisesegen.
Die Strecke ist diesmal 12 000 Kilometer lang
Diesmal geht es von seinem Heimatort in Richtung Osten. Die erste Strecke, auf der man ihn auch begleiten kann, führt von Ziemetshausen über den Zusam-Radweg nach Donauwörth. Über Nürnberg, Leipzig und Berlin verlässt er sein Heimatland. Polen, das Baltikum, Litauen, Moskau, Kasachstan und der Baikalsee im südlichen Sibirien werden einige markante Stationen der Fahrt sein. Die rund 12 000 Kilometer lange Radreise, für die sein Visum vom 22. Mai bis zum 19. August gilt, endet in Wladiwostok.