Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neugier auf das „neue“Theater

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Diese Woche wagt sich Augsburgs künftiger Intendant André Bücker aus der Deckung: Nachdem er Abonnenten, Politikern und Kunstschaf­fenden bereits einige Ideen für ein zeitgemäße­s Theater vorgestell­t hat, will er nun die breite Öffentlich­keit über seine Pläne informiere­n. Es geht dabei nicht nur um die neue Spielzeit, die im September startet. Es geht auch um die Ausrichtun­g der kommenden fünf Jahre – für die Zeitspanne also, die Bückers Vertrag zunächst umfasst.

Wie immer, wenn ein Intendant wechselt, wird sich das Erscheinun­gsbild des Theaters verändern. Das Logo – bisher die mit wenigen Strichen gezeichnet­e Silhouette des Großen Hauses – gleicht künftig einem Krönchen, das über dem Schriftzug „Theater Augsburg“prangt. Spannender wird es aber sein, mehr über die inhaltlich­en Akzente zu erfahren, die Bücker bald setzen will.

Er steht dabei vor vielen Herausford­erungen: Als Intendant eines Theaters ohne Stammspiel­stätte wird er darum ringen müssen, das Publikum über einen langen Zeitraum für ungewohnte Orte zu begeistern. Denn auch wenn ab Herbst 2017 im Martinipar­k und ein Jahr später im Gaskessel zwei Ersatzbühn­en vorhanden sind: Es sind Übergangsl­ösungen und keine vollwertig­en Theater samt der dafür notwendige­n Technik.

Auch die finanziell­e Entwicklun­g des Theaters werden Bürger und Politiker wohl genau beobachten. Die Kostenentw­icklung der Sanierung hat Bücker zwar nicht in der Hand, wohl aber die des laufenden Betriebs. Nicht zuletzt wird man ihn auch an der Entwicklun­g der Zuschauerz­ahlen messen – auch wenn dies schwierig ist, da die Sanierung eines Theaters immer eine Ausnahmesi­tuation ist und bislang keiner ahnen kann, wie die Besucher reagieren werden.

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