Augsburger Allgemeine (Land Nord)
In den Alltag integrieren
Mit dem E-Bike geht’s bergauf: Die Verkaufszahlen steigen jedes Jahr noch weiter, allein 2016 wurden 13 Prozent mehr Elektroräder verkauft als im Vorjahr. Das hat der Zweirad-Industrie-Verband ZIV kürzlich bekannt gegeben. Das heißt: Mehr als jedes siebte verkaufte Fahrrad in der Republik hat einen elektrischen Antrieb. Mittlerweile sind in Deutschland schätzungsweise drei Millionen E-Bikes unterwegs.
Dass der Markt stetig wächst, ist erfreulich. Allerdings ist der überwiegende Teil der Radler damit vor allem in der Freizeit unterwegs. Für unsere Gesellschaft und die Umwelt wird aber das Elektrorad vor allem dann richtig interessant, wenn Menschen es für den Alltag nutzen, zum Einkaufen oder in die Arbeit fahren und dafür ihr Auto stehen lassen. Damit das attraktiv wird, braucht es die passende Infrastruktur. Dazu gehören natürlich (wie bei Elektroautos) die Stromtankstellen und gut ausgebaute Wege. Aber auch sichere Abstellplätze – schließlich kosten die Räder ein paar Tausend Euro und müssen vor Dieben geschützt werden – und Umkleidemöglichkeiten am Arbeitsplatz. Das Ziel muss sein, es dem Radler so einfach wie möglich zu machen. Sonst ist das Auto in Sachen Bequemlichkeit einfach unschlagbar.