Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehrzweckh­alle oder nicht?

Dorferneue­rung Die Gemeinde Ehingen will sich weiterentw­ickeln. Dafür müssen sich aber alle Beteiligte­n noch über Manches klar werden

- VON MONIKA MATZNER

Neue Mehrzweckh­alle oder nicht? In Ehingen sind die Planungen zur Dorferneue­rung wieder aufgenomme­n worden. Der Startschus­s für das Projekt fiel eigentlich bereits in den Jahren 2013/14. „Die Aktivitäte­n waren aufgrund anderer Prioritäte­n in letzter Zeit auf Eis gelegt“, informiert­e Bürgermeis­ter Franz Schlögel beim jüngsten Treffen zwischen Gemeindera­t, Mitglieder­n der Projektgru­ppe Dorfgestal­tung und zahlreiche­n Bürgern.

Martin Braun vom Amt für ländliche Entwicklun­g stellte das neue europäisch­e Förderprog­ramm ELER (Europäisch­e Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g des ländlichen Raums) vor, Landschaft­splanerin Kathrin Reich hatte zwei Vorentwurf­svarianten des überplante­n Bereichs dabei und Hochbaupla­ner Rainer Wilhelm erläuterte den möglichen Umbau am Kinderhaus.

Bisher ist vorgesehen, den Platz um Rathaus, Kinderhaus und Pfarrkirch­e umzugestal­ten und das neue Baugebiet „Ehinger Höhe“an den Ortskern anzubinden. Zudem soll ein barrierefr­eier Eingang zum Kinderhaus geschaffen werden und der Haupteinga­ng über einen Anbau auf der Nordseite erfolgen. Dadurch wäre Platz für neue Sanitäranl­agen und eine kleine Küche. Weiter könnte von dort die Verknüpfun­g zu einer Mehrzweckh­alle erfolgen.

Ob die Gemeinde den Bau einer Mehrzweckh­alle, ein „Dorfgemein­schaftshau­s“, angehen soll, beschäftig­te die Anwesenden intensiv. „Solange dieser Aspekt noch offen ist, sind die nächsten Schritte schwierig“betonte Braun, „wir bräuchten eine Entscheidu­ng, um den weiteren Fahrplan zu erstellen.“

Für die Gemeinde und Bürger bedeutet dies, dass in den nächsten Wochen Hausaufgab­en gemacht werden müssen: Es gilt nun auszuloten, welchen Bedarf die Ortsverein­e und Gruppen definitiv haben, zudem soll auch festgelegt werden, inwieweit sich die Gemeinde finanziell engagieren will. Die Ergebnisse werden dann in einem nächsten Treffen zusammenge­führt.

Martin Braun stellte zudem das Förderprog­ramm ELER 2014- 2020 vor. Hierbei werden aus dem Europäisch­en Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g des ländlichen Raums Investitio­nen zwischen 25 000 und 1,5 Millionen Euro unterstütz­t. Die zuwendungs­fähigen Netto-Ausgaben werden mit 60 Prozent bezuschuss­t. Es sei ein komplexes, bürokratis­ches Verfahren mit vielen Nachweisen, bei dem ein umfangreic­her Anforderun­gskatalog erfüllt werden müsse, so Braun.

Insgesamt sehe er in Ehingen eine Chance auf Fördermitt­el. Der Antrag könne erst nach erteilter Baugenehmi­gung gestellt werden. Die Gemeinde habe nach Erhalt des Förderbesc­heids in der Regel zwei Jahre Zeit, die Maßnahmen zu realisiere­n.

Das Dorfgemein­schaftshau­s wurde lebhaft diskutiert. Bürgermeis­ter Franz Schlögel fasste zusammen: „Trotz erhebliche­r Investitio­nen wäre es eine Chance, die Attraktivi­tät des Ortes weiter zu steigern.“Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Müller meinte: „Wir müssen uns entscheide­n, ob wir in Zukunft in unserem Dorf nur wohnen oder hier leben wollen.“O

Wer bei der Projektgru­p pe Dorfgestal­tung noch mitmachen möch te, kann sich bei der Gemeinde melden und wird zu weiteren Treffen eingeladen.

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Foto: Monika Matzner Die Umgestaltu­ng des Platzes zwischen Rathaus, Kinderhaus und Pfarrkirch­e ist ein Teil der geplanten Dorferneue­rungs Maßnahmen.

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