Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Im Regen wachsen die Bäume gut an
Projekt Am Biberbach kommen Umwelt und Bildung zusammen
„Drunt’ in der grünen Au, steht ein Birnbaum so blau, so blau …“, schallte es am Sonntag inbrünstig geschmettert aus dem Haus der Vereine in Biberbach. Dorthin musste aus Wettergründen die Feier zum Startschuss des Biberbach-Erlebnispfades verlegt werden. Mit einem kleinen Hoigarta mit den Leierkastenmännern Rudi und Günther aus Meitingen und der zünftigen Musik der Biberbacher Gruppe Unterhopft wurde das Projekt offiziell gestartet, das auf insgesamt sieben Stationen Kultur und Natur mit Freizeitspaß am Wasser verbinden soll.
Fördermittel für das rund 110 000 Euro teure Vorhaben gibt es aus dem Leader-Projekt der Europäischen Union, mit dem modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Bis zu 55 000 Euro kann Biberbach für seinen Bacherlebnispfad bekommen, bestätigte Erich Herreiner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der zur Startveranstaltung nach Biberbach gekommen war. Ebenso wie Benjamin Walther vom Regionalentwicklungsverein RealWest lobt er die vielen Ideen für den rund sieben Kilometer langen Pfad zwischen Biberbach und dem westlichsten Ortsteil Affaltern. Selten würden die Themen „Umwelt“und „Bildung“so gut zusammenpassen und in einem Projekt verwirklicht, zeigte sich Walther vom Konzept der Planerin Kathrin Reich überzeugt. Die ersten Ideen für den Weg am Wasser waren in der Vorbereitungsphase der Dorferneuerung entstanden, in der sich viele Bürger in Projektgruppen mit der Zukunft ihres Ortes beschäftigt hatten.
Die erste Station des Erlebnispfades am Feuerwehrplatz in Biberbach werden die Kinder im diesjährigen Sommer-Ferienprogramm mit gestalten, so Monika Seiler-Deffner. Die Jugendbeauftragte der Gemein- de verband damit die Hoffnung, dass Orte, die man selbst gestaltet hat auf große Wertschätzung stoßen und von der Jugend in Zukunft auch genutzt und gepflegt werden.
Als sichtbares Zeichen des Baubeginns pflanzten Bürgermeister Wolfgang Jarasch und Benjamin Walther am Ufer der Biber die ersten zwei Bäumchen der neuen Erlebnisstation. Trotz des vom Regen rutschigen Hangs schlugen sich die beiden Zufallsgärtner gut und behielten auch bei der Überquerung des Bachs auf schicker, aber wackliger Behelfsbrücke trockene Füße. Bunt umhäkelte Stangen und ein kleiner provisorischer Garten markieren die Stelle, an der es bald losgehen soll mit dem Erlebnispfad entlang des Bachs, der sich durch Feld und Wiesen schlängelt und den Wanderern und Fahrradfahrern bald ganz neue Einblicke in Natur und Kultur im nördlichen Landkreis geben soll.