Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kleine Siegesfeier in Bonstetten
Miriam Gruß geht in Gundelfingen in die Stichwahl
Miriam Gruß spielt gerade mit ihrer Tochter, als wir sie am Telefon erreichen. Es ist nicht das erste Mal an diesem Vormittag, dass bei ihr das Handy klingelt. Schließlich hat die 41-Jährige am Vorabend bei der Bürgermeisterwahl in Gundelfingen mit 43,7 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis geholt und geht somit mit SPDKandidat Jürgen Hartshauser in zwei Wochen in die Stichwahl.
Zahlreiche Gratulanten hatte die ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete schon in der Leitung. Unter anderem den Landesvorsitzenden und den Geschäftsführer der Liberalen, ihren Bruder aus Amerika, aber auch den FDP-Ortsvorsitzenden Walter Lohner. Schließlich geht es ja auch darum, zu besprechen, wie in den kommenden zwei Wochen der Wahlkampf gestaltet werden soll. Gefeiert, sagt Gruß, habe sie am Sonntagabend mit ihren Anhängern im Gundelfinger Melange nicht lange. „Wir sind relativ bald nach Hause gefahren, weil die Babysitterin krank war und wir meinen Vater nicht so lange strapazieren wollten“, sagt sie. Doch daheim in Bonstetten hat sie noch einmal kurz mit ihrem Mann und ihrem Vater angestoßen. Auf ein Ergebnis, von dem sie als erstes ihrem 13-jährigen Sohn am Telefon berichtet hat. Und der, sagt Miriam Gruß, sei ganz begeistert gewesen. Nun, am Tag danach, hat sich die Kandidatin neben den zahlreichen Telefonaten schon einige Gedanken gemacht, wie es bis zum 21. Mai weitergehen soll. „Ich möchte unbedingt die Hausbesuche noch einmal intensivieren, weil das durch meine Erkrankung und die meiner Familie im Anschluss schon etwas zu kurz gekommen sind“, sagt die 41-Jährige. Daneben ist für diesen Donnerstag um 14 Uhr ein Seniorennachmittag im Trachtenheim geplant.
Hausbesuche stehen auch bei Jürgen Hartshauser in den kommenden zwei Wochen auf der Tagesordnung. Vor allem in Bezirken, in denen es nicht so gut gelaufen sei. Im Piroschka kamen die Genossen nach der Verkündung des Wahlergebnisses am Sonntagabend zusammen. Lang gegangen sei es dort aber nicht, sagt der 49-Jährige, der 37,7 Prozent der Stimmen bekommen hat. „Das hat sich relativ schnell aufgelöst. Es war einfach eine wahnsinnige Anspannung die letzten Wochen und nachdem es keinen Riesengrund zum Feiern gab, haben wir es ruhig und gediegen ausklingen lassen“, sagt Hartshauser. Man wolle sich nun ganz auf die nächsten zwei Wochen konzentrieren und noch einmal richtig angreifen.