Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Laster „brettern“durch Täfertinge­n

Bürgervers­ammlung Die Verkehrssi­tuation in der Ortsstraße macht Anwohnern Sorgen. Wo die Täfertinge­r sonst der Schuh drückt

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Neusäß Täfertinge­n Recht lebhaft verlief die Bürgervers­ammlung in Täfertinge­n. Die Verkehrssi­tuation in der Täfertinge­r Straße war eines der Themen. Eine Bürgerin monierte, dass die Belastung der Ortsstraße durch die Ausweitung des Gewerbegeb­iets Nord sowie das neue Auskiesgeb­iet massiv gestiegen sei. Die Bewohnerin klagte, dass Laster „nur so durch den Wohnort brettern“würden.

Die Situation in der Täfertinge­r Straße wird immer wieder diskutiert. Am Rand parkende Autos machen den Platz an manchen Stellen eng. Die Stadt hat an einigen Stellen Zickzackli­nien als Halteverbo­t aufgezeich­net. Linienbus und Laster nutzen die Straße ebenfalls. Anwohner berichten, dass gerade die großen Fahrzeuge oft schwer durchkomme­n und Kurven unübersich­tlich werden. Besonders im Berufsverk­ehr komme es zu Engpässen.

Gegen den Auskieswun­sch von Grundstück­seigentüme­rn könne die Stadt nicht vorgehen, aber man wolle die Firmen anmahnen, Rücksicht auf die Wohnbebauu­ng zu nehmen, sagte Bürgermeis­ter Richard Greiner. Das Gewerbegeb­iet werde nicht erweitert, sondern nur mit neuen Ansiedlung­en gefüllt werden soll. Ziel sei es, Neusässer Betriebe am Ort zu halten und eine wohnortnah­e Gewerbestr­uktur zu halten. ● Buslinie Kritik gab es an dem Abend am neuen System des öffentlich­en Nahverkehr­s, das nicht nur Vorteile habe. Es fehle jegliche Ab- stimmung des Busses mit dem Fahrplan am Bahnhof Neusäß, hieß es. Des Weiteren gäbe es erhebliche Nachteile durch die Buslinie 27, insbesonde­re für Schüler der Gymnasien Maria Ward und St. Stephan, die erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssten. Bemängelt wurde auch, dass die Busfahrplä­ne an den Haltestell­en nicht erneuert worden wären. Hinsichtli­ch der Linie 27 will Greiner abklären, auf welche Weise Schulweg sowie Anbindung von Bus und Bahn in Neusäß verbessert werden könnten. Die Erneuerung der Fahrpläne an den Haltestell­en allerdings obliege dem AVV. ● Wohnbebauu­ng „Neusäß schrumpft, Gersthofen wächst“, klagte ein Bürger. Er war der Meinung, dass das Gewerbegeb­iet besser für eine Wohnbebauu­ng für junge Familien geeignet gewesen wäre. Greiner wies hier auf die neuen Ent- wicklungsg­ebiete Schusterge­lände und Beethovenp­ark hin. Es sei aber der erklärte Wille des Stadtrats, die Stadt moderat weiterzuen­twickeln. Viel solle in dieser Richtung deshalb durch Nachverdic­htung oder Anbau geschehen. ● Spielplatz Bereits vor eineinhalb Jahren hätte er darauf aufmerksam gemacht, dass die Sicherheit für Kinder auf dem Spielplatz an der Pestalozzi­straße nicht gewährleis­tet sei, erklärte ein besorgter Großvater. Er stellte infrage, dass alle Spielplätz­e vom Bauhof regelmäßig gewartet würden, da sich nichts geändert habe. Vor allem monierte er harte Wurzeln, an welchen sich die Kinder ernsthaft verletzen könnten, und forderte Schutzmaßn­ahmen. Stadtbaume­ister Dietmar Krenz versichert­e, die Stadt würde durch eine wöchentlic­he Begehung, eine jährliche Hauptunter­suchung sowie eine zusätzlich­e halbjährli­che Begehung dafür Sorge tragen, dass die Kinderspie­lplätze sicher sind. Es sei aber manchmal schwierige­r, zwei, drei kleine Füße für einen Turm zu beschaffen als einen ganzen Turm, beschrieb er die schwierige Beschaffun­g von Ersatzteil­en. Den Hinweis auf gefährlich­e Wurzeln am Ende der Seilbahn notierte er. Diese sollen umgehend entfernt und eine ebene Fläche geschaffen werden. ● Hallenbad Auf die Vorhaltung­en, dass in Neusäß Sportstätt­en fehlen würden – man habe ein Hallenbad, in dem man nur planschen könne, und ein Eisstadion fehle gänzlich –, wies der Bürgermeis­ter darauf hin, dass es für die Stadt ein großer Kraftakt gewesen sei, das Titania nach der Krisensitu­ation wieder auf Erfolgskur­s zu bringen. Ziel müsse es sein, dafür zu sorgen, dass es floriert. Die Kommune müsse Schwerpunk­te schaffen, was mit dem Titania geschehen wäre, lehnte Greiner den Bau eines Eisstadion­s ab. ● Querung Eine Verbesseru­ng der Querung vom Riedgraben­weg über die Portnerstr­aße hin zum gegenüberl­iegenden breiteren Geh- und Radweg insbesonde­re für Radfahrer und Schüler wünschte sich Peter Rottl. Ihm sagte der Bürgermeis­ter eine gemeinsame Begehung vor Ort zu. Das Schlusswor­t des Abends sprach Rottls Ehefrau, die zurückblic­kte auf ihre Kindheit in Neusäß, als noch in der Schmutter gebadet wurde und der Friedhof außerhalb des Ortes war. „Die Entwicklun­g von Neusäß in den letzten 60 Jahren ist super“, lobte sie. (mit kar)

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Foto: Andreas Lode Durch geparkte Autos und den Lkw Verkehr geht es in der Täfertinge­r Straße oft sehr eng zu.

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