Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aktionäre kritisieren Audi Spitze
Vorstand habe Pflichten verletzt
Die Vertreter der Kleinaktionäre haben Audi-Chef Rupert Stadler und VW-Chef Matthias Müller auf der Audi-Hauptversammlung mit deutlicher Kritik bedacht. Andreas Breijs von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) forderte in Neckarsulm, „dass irgendjemand dieses Chaos verantworten muss“. Er hoffe, dass Vorstand und Aufsichtsrat für den Scherbenhaufen zur Kasse gebeten würden. Kleinaktionäre kontrollieren keinen großen Anteil von Audi: Das Unternehmen gehört zu 99,55 Prozent dem VolkswagenKonzern. Großen Beifall der 600 Aktionäre fand die Kritik an den Millionen-Boni für Stadler und für den nach nur neun Monaten Amtszeit vor die Tür gesetzten AudiTechnikvorstand Stefan Knirsch. Er bekam trotz seiner Kenntnis von Dieselmanipulationen eine hohe Abfindung: „3,8 Millionen dafür, dass er schuld war! Wer hat denn diesen Vertrag ausgehandelt?“, rief Breijs empört. Vorstand und Aufsichtsrat hätten die Aufklärung und bei den jahrelangen Manipulationen zumindest ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt.
Der Aufsichtsrat unter Müllers Vorsitz hatte Stadlers Vertrag vor der Hauptversammlung um weitere fünf Jahre verlängert. Stadler sagte: