Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ach du lieber Heiliger
Oh heilige Sankt Florian, verschon unser Haus, zünd andere an. Dieser Spruch aus dem Volksmund dürfte den Florian wohl zum bekanntesten Schutzpatron gemacht haben. Ursprünglich war es üblich, die Hilfe des heiligen Florian zu erbitten, um Feuer und Dürre abzuwenden. Inzwischen muss sein Name für ein in der Politik häufig beobachtetes Sankt-Florians-Prinzip herhalten. Will heißen: Bedrohungen, Negatives oder Gefahren werden gesehen, aber gerne auf andere geschoben. Mobilfunkmasten waren ein bekanntes Beispiel: Jeder will telefonieren, aber der Funkmast bitte schön weit, weit wegstehen ...
Neben dem Florian gibt es eine lange Liste weiterer Schutzpatrone. Da gibt es noch den Nepomuk, der Brückenheilige, der durch seinen Sternenkranz bekannt ist. Es beschützt die Karlsbrücke in Prag genauso wie die alten Mainbrücke in Würzburg. Dank des Einsatzes einiger Ottmarshauser steht er wieder an der Schmutterbrücke in dem Neusässer Stadtteil.
Oh Antonius hilf, heißt es, wenn der Schlüsselbund oder die Brille nicht zu finden ist. Antonius soll auch bei der Partnersuche helfen Daher gibt es sogar Single-Wallfahrten nach Padua ... Wenn da dann noch das Sankt-Florians-Prinzip greift, kann mit dem Liebesglück ja nichts mehr schief gehen ...