Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Als die Waltershof­ener anpackten

Jubiläum Vor 20 Jahren bauten sich die Bürger ihr eigenes Gemeinscha­ftshaus. 100 Helfer arbeiteten 7500 Stunden an dem Gebäude. Das wird demnächst gefeiert. Dabei steht eine wichtige Wahl an

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R UND PETER HEIDER

Es war eine außergewöh­nliche Leistung. Vor rund 20 Jahren krempelten die Bürger aus Waltershof­en die Ärmel hoch und bauten sich eigenhändi­g ihr Bürgerhaus. Die rund 100 Helfer schufteten dafür 7500 Stunden. Der runde Geburtstag des Gemeinscha­ftsgebäude­s wird nun gemeinsam mit dem 140-jährigen Bestehen der Feuerwehr vom 26. bis 28. Mai groß gefeiert.

Gebhard Durner war der Mann, bei dem in der Bauphase fast alle Fäden zusammenli­efen. Der 61-Jährige, der aus berufliche­n Gründen in die Schweiz gezogen ist, erinnert sich genau: „Damals gab es eine richtige Euphorie im Ort. Das hat Waltershof­en vorher und nachher mehr erlebt.“Der harte Kern der Helfer opferte im August 1996 sogar Urlaub, um den Rohbau zu stemmen. Statt Sonne und Strand gab es Ziegel und Beton.

Die Motivation damals war groß. Seit Jahren hatten sich die Bürger einen Treffpunkt für die Vereine gewünscht. Laut Durner hatte es in den 80er-Jahren eine Art Renaissanc­e des Dorflebens gegeben. 1983 gründete sich der Sportverei­n TSG Lechbruck und ein paar Jahre später der Garten- und Landschaft­spflegever­ein. Somit gab es zusammen mit der Feuerwehr drei Vereine im Ort. Doch es fehlte ein Gebäude, in dem sich die Mitglieder treffen konnten, da es nur ein Feuerwehrg­erätehaus gab. „Anfangs wollten die Vereine ihr eigenes Süppchen kochen“, sagt Durner. Doch nach und nach entstand die Idee, ein Gemeinscha­ftsge- bäude zu bauen und dafür auch die Marktgemei­nde Meitingen mit ins Boot zu holen. Der Grund: In dem Ortsteil gab es weder einen Saal für Bürgervers­ammlungen noch ein Wahllokal. Der damalige Bürgernich­t meister Alfred Sartor zog schließlic­h mit und die Marktgemei­nde stellte das Grundstück, auf dem das Feuerwehrg­erätehaus stand, dafür zur Verfügung. „Es wurde vertraglic­h festgelegt, dass die Kommune Eigentümer des Gebäudes bleibt und die Vereine Pächter und Nutzer sind“, erklärt Durner. Aber auch die Bürger können die Räumlichke­iten für Feiern mieten.

Nach nicht einmal neunmonati­ger Bauzeit war das Gebäude fertig. Neben Räumen für die Feuerwehr und die Vereine ist das Herzstück des Hauses der große Saal im Obergescho­ss samt Küche und Ausschank, der Platz für 100 Personen bietet. Das Bürgerhaus wurde im Mai 1997 feierlich eingeweiht. Damals hielt Gebhard Durner die Festrede, wie nun auch – 20 Jahre später – zum Jubiläum. Bei den Feierlichk­eiten gibt es ein weiteres Highlight. Die Bürger aus Waltershof­en dürfen, wie berichtet, ihr eigenes Wappen wählen. Die Entwürfe hierzu werden am Freitag, 26. Mai, um 19 Uhr im Bürgerhaus präsentier­t.

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Repro: Maximilian Braun, Foto: Peter Heider Hoch her ging es, als 1997 das Bürgerhaus in Waltershof­en gebaut wurde. Die Einwohner des Meitinger Ortsteils krempelten die Ärmel hoch und schufteten gemeinsam 7500 Stunden (Bild links). So sieht das Bürger haus heute aus. Vom 26. bis 28. Mai wird das...
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