Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jan Josef Liefers dreht im Hochfeld
Film Wie das neueste Projekt des bekannten Schauspielers aussieht und was Augsburg damit zu tun hat
Derzeit steht die ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) im Hochfeld leer. Bis 2015 wurde die Einrichtung als Teilanstalt des Hauptgefängnisses in der Karmelitengasse betrieben, zuletzt waren dort 19 Frauen, 27 Jugendliche und 81 Untersuchungshäftlinge untergebracht. Künftig wird der alte Knast für Hochschulzwecke genutzt: Dort soll der dritte Campus entstehen. In diesen Tagen herrscht in den Räumen der ehemaligen JVA allerdings wieder Betrieb – zumindest im Film.
Denn das ZDF dreht dort einige Szenen für einen Dreiteiler, der im kommenden Jahr im Fernsehen zu sehen sein soll. Der beliebte Schauspieler Jan Josef Liefers spielt die Hauptrolle. Liefers ist seit rund 20 Jahren im Filmgeschäft tätig. Er spielte in zahlreichen erfolgreichen Filmprojekten wie Rossini, Knockin’ on Heaven’s Door, Das Wunder von Lengede, Der Baader Meinhof Komplex oder Honig im Kopf mit. Vor allem als Rechtsmediziner Prof. Boerne im Münsteraner Tatort schart Liefers seit 2002 eine große Fangemeinde um sich.
Bei dem ZDF-Dreiteiler spielt eine Justizvollzugsanstalt eine Rolle. Am Außentor der JVA Hochfeld steht auf einem Schild: BKH München Breching, forensisch-psychiatrische Klinik. ZDF-Sprecher Peter Gruhne verrät auf Anfrage: „Es geht um die Geschichte eines Mannes, dessen Existenz ruiniert wird, als nach langen und glücklichen Jahren seine Ehe in die Brüche geht und er mit seiner Ex-Frau, der Justiz und fragwürdigen Gutachten verzweifelt um seine Rechte kämpfen muss.“
Die Ehefrau wird von Julia Koschitz gespielt, die unter anderem in „Hin und weg“mit Florian David Fitz und Jürgen Vogel zu sehen war. „Der Film kommt 2018 zur Ausstrahlung, ein genaues Sendedatum steht aber noch nicht fest“, sagt ZDF-Sprecher Peter Gruhne. Der momentane Arbeitstitel lautet: „Der Mann, der zu viel wusste“.
Augsburg ist immer wieder Schauplatz von Filmprojekten. Vor zwei Jahren drehten Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer sieben Tage lang in Augsburg: Sie nutzten die leer stehenden Räume der alten Uni in Lechhausen. In ihrem Film „Der geilste Tag“stellten die ehemaligen Universitätsräume ein Hospiz dar.
Im Oktober 2011 rückte ein 65-köpfiges Produktionsteam an, um einige Szenen für den ZDFZweiteiler „Deckname Luna“zu drehen. Die Pizzeria Dragone in der Wintergasse und der Friseursalon von Peter Funk waren damals die Drehorte von unter anderem Götz George, Heino Ferch und Anna Maria Mühe.