Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schnelles Wiedersehe­n im Gefängnis

Polizei Warum ein 30-Jähriger in Gablingen nur 45 Minuten in Freiheit verbrachte

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Gablingen/Neusäß Sie kennen das vielleicht aus Filmen: Da steht der Gefangene am Tor zur Freiheit. Kurz bevor er das Gefängnis hinter sich lässt, klopft ihm noch ein Beamter auf die Schulter und sagt was Nettes. So in der Art von „Ich sage jetzt nicht auf Wiedersehe­n“. Und der Gefangene erwidert: „Ganz bestimmt sehen wir uns nicht wieder.“Dann geht das Tor auf und in den nächsten 90 Minuten des Films geht es darum, wie es dem Ex-Gefangenen gelingt, allen Versuchung­en seines alten Lebens zu widerstehe­n.

Am Ende ist sich der Zuschauer sicher, es wird kein Wiedersehe­n hinter Gittern geben, und alle sind froh. Es kann aber auch ganz anders kommen.

Dennoch ist rekordverd­ächtig, wie schnell ein Mann am Donnerstag in Gablingen seine eben erst gewonnene Freiheit wieder eingebüßt hat. Er war ganze 45 Minuten ein freier Mann, ehe ihn die Polizei wieder festnahm.

Gegen 8.30 Uhr war der 30-Jährige am Donnerstag aus der JVA in Gablingen entlassen worden und danach offensicht­lich schlecht gelaunt. Wie die Polizei mitteilt, trat er im Ortsteil Gablingen-Siedlung aus Frust gegen einen Briefkaste­n und warf mehrere Mülltonnen um. Eine dieser Tonnen landete auf der Straße. Dadurch mussten mehrere Autofahrer stark abbremsen, was dem 30-Jährigen den Vorwurf des gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr einbrachte.

Nachdem Anwohner gegen 9.15 Uhr die Polizei verständig­t hatten, wurde der Mann dort festgenomm­en. Nach Rücksprach­e mit der Staatsanwa­ltschaft Augsburg wurde der 30-Jährige noch am selben Tag dem Richter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchu­ngshaft an. Der Mann wurde wieder zurück ins Gefängnis gebracht.

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