Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Max Raabe (fast) ganz allein
Konzerte Sänger füllte gestern Abend die Stadthalle
Er hat schon in der New Yorker Carnegie Hall gesunken und gestern Abend nun in der Gersthofer Stadthalle: Max Raabe. Spätestens seit dem Hit „Kein Schwein ruft mich an“ist der ausgebildete Opernsänger Sänger Max Raabe mit seinem Palastorchester ein Publikumsliebling geworden, der mit Liedern aus den 1920er und 1930er Jahren weltweit entzückt.
Gestern nun war er ohne seine Band nur unter dem Motto „Max Raabe singt ...“unterwegs. So reduziert wie der Titel des Programms ist auch der Soloabend selbst. Auf der Bühne gab es nur ein Mikrofon, einen Flügel und einen Sänger mit seinem Pianisten. Max Raabe und Christoph Israel, die bereits seit Jahren zusammenarbeiten, spazierten durch die Musik der Weimarer Republik.
Was sich im Konzert so spielerisch leicht anhört, ist in Wirklichkeit harte Arbeit. Bereits heute Abend gibt Raabe ein Gastspiel in Fürth, morgen Abend singt er dann solo in Jena.
Der 1962 in Lünen geborene Raabe zog mit Anfang 20 nach Berlin, um dort Operngesang zu studieren. Gemeinsam mit Mitstudenten gründete er das Palastorchester, um Musik aus Deutschlands Goldenen Zwanzigern zu spielen. Raabe ist für sein künstlerisches Wirken mehrfach ausgezeichnet worden und auch kommerziell sehr erfolgreich.
Seit Februar 2017 ist er auch mit dem Palastorchester mit einer neuen Tour unterwegs. Sie trägt den Titel „Das hat mir noch gefehlt”. Der Titel war auch Motto bei der Zusammenstellung des Konzertprogramms. Über das Internet wurden die Fans gebeten, aus dem mehr als 600 Stücke umfassenden Palastorchester-Repertoire ihre Wunschlieder zu nennen. Die beliebtesten wurden Teil von „Das hat mir noch gefehlt“.
Der Auftritt Raabes gestern Abend war einer der Höhepunkte des diesjährigen Kulturprogramms in der Stadthalle, die weit über die Grenzen Gersthofens hinaus Menschen anzieht. Insgesamt sind in diesem Jahr mehr als 200 Veranstaltungen geplant.
Einen ausführlichen Bericht über Raabes Auftritt lesen Sie am kommenden Montag im „Feuilleton regional“.