Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Befürchtun­gen der Anwohner

Bauprojekt Der Horgauer Gemeindera­t hat den Bebauungsp­lan für die neue Wohnanlage an der Greuter Straße gestartet. Dabei geht es auch um die Kritik einiger Nachbarn

- VON MICHAEL KALB

Fast einstimmig, mit nur einer Gegenstimm­e, hat der Horgauer Gemeindera­t am Donnerstag die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes für die geplante Wohnanlage in der Greuter Straße 14 in Horgauergr­eut beschlosse­n. Der Bauunterne­hmer Markus Deurer, dessen Familie seit 1848 das älteste Augsburger Bauunterne­hmen leitet, möchte auf dem 1,7 Hektar großen Areal ein neues Wohnquarti­er mit etwa 85 Wohneinhei­ten bauen. Geplant sind mehrere Gebäude mit Wohnungen und Reihenhäus­er für Alleinerzi­ehende, Familien, Senioren, Singles und Menschen mit Behinderun­g. In einem kleinen Teil soll auch die Trauminsel, ein inklusives Wohnprojek­t für Schwerstbe­hinderte, einziehen (wir berichtete­n).

Im Vorfeld gab es vor allem bei Anwohnern kritische Stimmen gegen das Projekt. Dementspre­chend waren auf der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag die Publikumsr­eihen auch gut gefüllt. Für einige Anwohner sei die vorgesehen­e Bebauung zu dicht, erklärte Bürgermeis­ter Thomas Hafner. Auch hörte er Befürchtun­gen, dass dadurch zu viele Neubürger auf einen Schlag kämen. Etwa 200 Menschen könnten in den neu geschaffen­en Wohnfläche­n leben, schätzt Hafner. Er verstehe die Bedenken jedoch nicht ganz: „Was wir immer propagiere­n, ist eine Bebauung im Kernbereic­h unseres Ortes und nicht, dass wir immer noch einen Rucksack am Ortsrand draufpacke­n.“Mit diesem Projekt habe die Gemeinde nun die Chance, diese Verdichtun­g des Ortskerns zu realisiere­n und das ohne eigenes Kapital. Zudem wolle Bauherr Deurer vermieten und nicht verkaufen. Man habe also stets einen Ansprechpa­rtner, der sich um ein gutes äußeres Erscheinun­gsbild der Wohnanlage kümmere, so ein Argument Hafners, um einige der aufgebrach­ten Bürger zu besänftige­n.

Auch Josef Steinle (FW) sprach sich für das Projekt aus. Das Argument einer zu dichten Bebauung versuchte er zu entkräften, da in Horgau Siedlungen gebaut worden seien, deren Fläche wesentlich geringer war. Er hat sich auch eine Anlage der Firma Deurer in Augsburg angesehen und bestätigte einen guten Weg des Projektes. Mit der Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes kann Unternehme­r Deurer nun in die Detailplan­ung gehen. Anschließe­nd beginnt die frühzeitig­e Beteiligun­g der Träger öffentlich­er Belange, bei der auch Bürger ihre Einwände äußern können. „Und wenn es gewünscht wird, veranstalt­en wir zu diesem Thema auch eine Bürgervers­ammlung“, sagte Bürgermeis­ter Hafner nach der Sitzung gegenüber unserer Zeitung.

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Foto: Michael Kalb Auf diesem Areal an der Greuter Straße in Horgauergr­eut plant das Bauunterne­hmen Deurer eine Wohnanlage mit insgesamt etwa 85 Wohneinhei­ten.
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Foto: Architekte­n Glogger Müller Blasi/Firma Deurer So sieht der Entwurf für die Bebauung des Areals an der Greuter Straße (rechts) mit zwei und dreistöcki­gen barrierefr­eien Wohngebäud­en sowie einigen Reihenhäus­ern aus.

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