Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Pecher folgt dem Ruf der Alm
Kreisliga Augsburg Der FC Horgau schielt noch mit einem Auge Richtung Relegation. Beim TSV Leitershofen kehrt ein alter Bekannter auf die Trainerbank zurück
Auf den letzten Metern tut sich für die meisten Mannschaften in der Fußball-Kreisliga Augsburg nicht mehr viel. Nur der FC Horgau hat auf dem Papier noch die Chance auf den Relegationsplatz. Trainer Franz Stroh ist allerdings skeptisch. Derweil schauen die anderen Mannschaften auf die nächste Saison. Trainer und Kader bleiben ihren Vereinen größtenteils treu. Nur beim TSV Leitershofen steht ein Trainerwechsel an.
● „Wir spielen natürlich gegen die Mannschaft der Stunde“, sagt Leiterhofens Trainer Michael Kreutmayr über das kommende Spiel gegen den FC Horgau. Hinzu käme, dass einige wichtige Spieler verletzt sind, so der Trainer. Trotzdem wollen er und seine Mannschaft sich gut verkaufen und die Saison positiv abschließen. Danach ist Kreutmayrs Zeit als Trainer vorbei. Er will eine Auszeit nehmen. „Leitershofen war immer mein Verein“, erklärt er. Seine Liebe zum TSV konnte auch der neue Trainer nie verhehlen: Karlheinz „Charly“Pecher kehrt nach 13 Jahren auf die Alm zurück. Dort war er schon zu BezirksoberligaZeiten tätig. „Er hat wieder Bock. Eine Auszeit nach einer Krankheit hat ihm gutgetan“, so Sportlicher Leiter Marcel Bertele, der am Ende der Saison ebenfalls aufhören wird. Um die Neugestaltung der Mannschaft wird sich Pecher zusammen mit Udo Wittmann kümmern, der den Spielausschuss übernimmt. „Die Gespräche haben gerade erst begonnen, weil ja auch der Klassenerhalt erst seit kurzer Zeit feststeht“, sagt Bertele.
Für den FC Horgau geht es auf dem Papier noch um viel. Wenn der VfR Foret gegen Schwabmünchen gewinnt und die Rothtaler selbst drei Punkte holen, klettern sie auf den Relegationsplatz. Trotzdem bleibt Trainer Franz Stroh auf dem Boden. „Wenn es für Foret noch um den Abstieg gehen würde, dann wäre ich guter Dinge, aber ich glaube, die Mannschaft hat die Saison schon abgehakt“, sagt er. „Wir machen unsere Hausaufgaben, und was auf dem anderen Platz passiert, haben wir nicht in der Hand“, so Stroh. Egal ob Relegation oder nicht, Franz Stroh und sein gesamter Kader bleiben dem FCH treu. „Es ehrt uns, dass viele unserer jungen Spieler von höherklassigen Mannschaften umworben werden“, sagt der Horgauer. Er ist sich aber sicher: „Unsere Spieler hoffen darauf, irgendwann gemeinsam weiter oben spielen zu können.“
● Beide Vereine wollen die Saison mit einem Sieg abschließen, um mit Schwung in die neue Saison starten zu können. „Wir wollen den vierten Platz verteidigen, das wäre eine Sensation für den Verein“, sagt Trainer Oliver Haberkorn vom Aufsteiger SpVgg Westheim. Eine Niederlage wäre allerdings auch kein Beinbruch, denn die Zukunft des Vereins sehe sehr positiv aus, so der Trainer. Er selbst habe seinen Vertrag schon im Winter um ein Jahr verlängert, und auch Abgänge seien ihm noch keine bekannt. „Außerdem bin ich auch an einigen Spielern zur Verstärkung der Truppe dran. Die Gespräche laufen gut, ich habe aber noch keine festen Zusagen“, sagt er. Deshalb will er auch noch keine Namen nennen.
Etwas anders sieht es beim TSV Diedorf aus. Trainer Jürgen Fuchs wird in der kommenden Saison zwar wieder dabei sein. „Wir setzen auf Kontinuität und schauen, was die nächste Saison so bringt“, sagt er. Drei seiner Spieler würden allerdings gerne höherklassig spielen. Sicher ist bisher aber nur, dass Dennis Czifra zum Bezirksligisten TG Viktoria Augsburg wechseln wird. Fuchs will die Qualität seines Kaders trotzdem erhalten und ist deshalb aktuell auf der Suche nach Verstärkung. An erste Stelle steh für ihn jetzt allerdings „ein schönen Saisonabschluss am Kobel“.
● Für Trainer Michael Betz kassiert der VfR Foret schon die gesamte Rückrunde zu viele Tore und ver- wertet seine Chancen zu schlecht. Auch am vergangenen Wochenende habe sich das wieder gezeigt, als seine Mannschaft mit 1:6 gegen Westheim verlor, sagt der Trainer. Allerdings wird er daran nichts mehr ändern können. Er rechne nicht damit, den VfR Foret in der kommenden Saison weiter zu trainieren, so Betz. Im Spiel gegen Schwabmünchen wollen sich seine Mannschaft und er jetzt gut aus der Liga verabschieden. „Wir werden uns auch im Hinblick auf die neue Saison auf keinen Fall abschlachten lassen. Nach der Sommerpause können wir dann neu angreifen“, sagt Betz.
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Der Meister kommt zum Absteiger. „Die haben was zu feiern, wir nicht“, fasst SSV-Trainer Murat Birlik die Situation zusammen. „Das wird schwer. Kaufering wird auch das letzte Spiel gewinnen wollen“, vermutet Birlik, „wir werden uns im Vergleich zum LeitershofenSpiel steigern müssen.“Bei der 3:5-Schlappe auf der Alm war er erstmals in dieser Saison mit den Seinen nicht zufrieden: „Kein Einsatz, keine Zweikämpfe, keine Spielidee. Das hat mit gar nicht gefallen.“Trotzdem bleibt Murat Birlik weiter auf der Kommandobrücke, soll den Neuaufbau in Angriff nehmen. „Gezwungenermaßen“, wie Klaus Mayr sagt. Der Sportliche Leiter ist noch immer geplättet von der Seuchensaison, in der teilweise zehn Spieler mit Verletzungen ersetzt werden mussten. Man habe sich in Margertshausen mit dem Abstieg nun abgefunden. „Auch wenn’s wehtut“, sagt Mayr, der das alles erst einmal verarbeiten musste. Dann müssen die Lücken geschlossen werden, die Manuel Degendorfer, Michael Braxmeier, Max Gschwilm und Julian Kraus (alle zum TSV Dinkelscherben) hinterlassen.
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Zusmarshausens Trainer Christoph Kehrle versteht seine Mannschaft nicht. „Wir hätten im letzten Spiel die Chance gehabt, uns vernünftig von unseren Fans zu verabschieden“, poltert er unzufrieden. Das 1:4 gegen Hammerschmiede genüge in seinen Augen den Ansprüchen des TSV Zusmarshausen nicht. Gegen Absteiger Kleinaitingen lässt er deshalb nur einen Sieg gelten. Auch wenn das vergangene Spiel ein Dämpfer war, ist Kehrle „definitiv“in der kommenden Saison als Trainer dabei. Er ist auch schon auf der Suche nach Verstärkungen, denn die Personalsituation sei heuer sehr schlecht gewesen, erklärt Kehrle und fügt hinzu: „Es schaut aber ganz, ganz gut aus.“