Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Großer Wurf am grünen Tisch
Basketball Weil zwei Mannschaften verzichten, darf der TSV Gersthofen als Tabellendritter der Bezirksliga in die Bayernliga aufsteigen. Warum man trotz Zweifel nach oben geht
Vor gerade einmal zwei Jahren schafften die Basketballer des TSV Gersthofen den langersehnten Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga. In der Saison 14/15 konnte man sich in der Bezirksliga als Meister durchsetzen, den Aufstieg in die höchste schwäbische Liga klarmachen und wurde anschließend auch noch zum Team des Jahres 2015 des TSV Gersthofen gewählt. In der folgenden Saison ging es ausschließlich um das Thema Klassenerhalt. Dieser wurde in der Saison 15/16 dann auch durch einen Kraftakt gemeistert.
Die Saison 16/17 lief ebenfalls unter dem Ziel die Klasse zu halten, obwohl erkennbar war, dass man als Team zusammengefunden hat. Die Neuzugänge der Vorsaison wurden integriert und auch der während der Saison zurückgekehrte Trainer Michael Reithmeir fand langsam zum Team. Dies war der Schlüssel zum Erreichen des dritten Tabellenplatzes.
Nachdem die BG Leitershofen/ Stadtbergen III als Meister und die VSC Baskets Donauwörth als Zweitplatzierter auf die Bayernliga verzichteten, bekam der TSV Gersthofen als Drittplatzierter das Angebot, den Aufstieg anzutreten. Dies wurde lange Zeit im Team und mit der Abteilungsleitung diskutiert, bis man letztlich zum Entschluss kam, den Aufstieg trotz verbleibenden Zweifeln anzunehmen.
„Die Bayernliga Mitte wird in der nächsten Saison wahnsinnig stark. Mit Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt und Schrobenhausen haben wir gleich vier Absteiger aus der Regionalliga 2 in unserer Staffel“, so Trainer Michael Reithmeir. „Allerdings ist es als TSV Gersthofen eine große Chance, der wir uns verpflichtet fühlen. Wir möchten unseren Jugendspielern eine Perspektive ermöglichen, damit sie leistungsorientierten Basketball spielen und auch sehen können.“Reithmeir hat aber auch Befürchtungen: „Die Belastung, physisch wie mental, ist in der Bayernliga deutlich intensiver. Dazu kommt noch der Druck, wenn man als Aufsteiger gegen den Abstieg spielt. Nach einer sportlich wenig erfolgreichen Saison kann ein Team auseinanderfallen, wenn es nicht stabil ist.“
Doch diesbezüglich hat er keine Bedenken: „Da mache ich mir bei meiner Mannschaft keine Sorgen. Wir haben Potenzial, werden hart arbeiten und sind als Team zusammengewachsen. Egal wie es ausgeht, ich bin wahnsinnig stolz auf meine Jungs, denn wir haben uns einem gemeinsamen Ziel verpflichtet. Bayernliga Mitte, aufgepasst! Wir werden euch so manchen harten Fight liefern“, lässt Reithmeir noch eine klare Kampfansage vom Stapel. „Aber wir benötigen dafür auch Hilfe des Hauptvereins und natürlich hoffen wir auf eine volle Halle an den Heimspieltagen.“
Und über die ein oder andere Verstärkung würden sich die Gersthofer natürlich auch freuen. „Falls also da draußen Basketballspieler eine neue Heimat im Leistungssport suchen ...“, lacht Michael Reithmeir.
Erkan Türkay, Fa bian Jura, Felix Eberle, Florian Kohnle, Jo van Simic, Kushtrim Berisha, Martin Neu mann, Markus Kerschbaum, Martin Kohnle, Richard Hofmann, Sascha Gütte und Sven Mayr.