Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Terror gegen Teenager: IS brüstet sich mit Blutbad in Manchester

Anschlag Ein Konzert des Popstars Ariana Grande endet in einer Tragödie. Am Ende sind 23 Menschen tot. Der Täter ist identifizi­ert. War er Teil eines größeren Netzwerkes?

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Manchester/Berlin Der Applaus ist gerade verklungen, da explodiert die Bombe. Beim blutigsten Attentat in Großbritan­nien seit mehr als zehn Jahren sind in der Nacht zum Dienstag mindestens 23 Menschen gestorben – unter ihnen ein achtjährig­es Mädchen, eine 18-jährige Studentin und zahlreiche weitere Kinder und Jugendlich­e, die an diesem Abend ein Konzert der amerikanis­chen Pop-Sängerin Ariana Grande besucht hatten. Nach dem schweren Anschlag rühmt sich auch diesmal wenig später die Terrormili­z IS der Tat. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Selbstmord­attentäter um den 22-jährigen Salman Abedi. Die Polizei bestätigte den Namen des Hauptverdä­chtigen. In britischen Medien tauchten aber schnell erste Details zu dem Mann auf. Er soll 1994 in Manchester geboren sein, Sohn libyscher Flüchtling­e, eines von vier Geschwiste­rn. Dort war auch zu lesen, dass Abedi Dshihadist war. Außerdem ging das Gerücht um, die Familie sei wieder in Libyen – bis auf zwei Söhne.

Im Eingangsbe­reich der Veranstalt­ungshalle hatte Abedi am Ende des Konzertes eine Bombe gezündet und mindestens 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Viele der Verletzten schweben noch in Lebensgefa­hr. Regierungs­chefin Theresa May nannte die Tat besonders „abstoßend und abscheulic­h“, da wehrlose Kinder und Jugendlich­e das Ziel waren. Der Täter habe Zeit und Ort absichtlic­h so gewählt, um das größtmögli­che Blutbad anzurichte­n. Den Rettungskr­äften zufolge sind unter den Verletzten zwölf Kinder und Jugendlich­e unter 16. Der IS erklärte, ein „Soldat“der Terrormili­z habe eine Bombe platziert. Anhänger des IS feierten die Tat in sozialen Netzwerken. US-Präsident Donald Trump verurteilt­e den Anschlag: „So viele junge Menschen sind von bösen Verlierern ermordet worden.“Die Polizei geht von einem Einzeltäte­r aus. „Am wichtigste­n ist es, jetzt herauszufi­nden, ob er alleine handelte oder als Teil eines Netzwerks“, sagte ein Ermittler. Kurz nach der Tat wurde ein 23-Jähriger festgenomm­en. Welche Verbindung er zu Abedi hatte, blieb unklar.

Am Abend sagte May, dass es denkbar sei, dass der Attentäter nicht alleine gehandelt habe. Es sei möglich, dass eine größere Gruppe für das Attentat verantwort­lich sei, sagte die Premiermin­isterin nach einer Sitzung des Sicherheit­skabinetts. Sie hob außerdem die Terrorwarn­stufe auf das höchste Niveau an. Das könnte bedeuten, dass eine neue Attacke unmittelba­r bevorsteht. Das Militär werde die Polizei unterstütz­en, sagte May.

Popstar Grande schrieb auf Twitter: „Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte.“Bundeskanz­lerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer sagten aus Mitgefühl mit den Opfern eine Wahlkampfv­eranstaltu­ng ab. Am Abend kamen tausende Bürger von Manchester im Herzen der Stadt zusammen, um der Opfer zu gedenken und dem Terrorismu­s die Stirn zu bieten. »Kommentar Jürgen Marks über den Schock von Manchester. »Leitartike­l Bernhard Junginger über die Herkulesau­fgabe, die die Sicherheit­sbehörden zu leisten haben. »Porträt Wolfgang Schütz über die Sängerin Ariana Grande. »Die Dritte Seite Unsere Korrespond­entin Katrin Pribyl über die Nacht in Manchester und den Tag danach. »Politik Teenager als neue Zielscheib­e? Und: Wie sicher ist Deutschlan­d?

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Foto: Christophe­r Furlong, Getty Blicke voller Angst. Fans von Ariana Grande nach dem Konzert, das in einer Tragödie endete.
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