Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Baier ist von dieser Saison gezeichnet

FC Augsburg Der 33-Jährige blickt mit dem Bundesligi­sten auf eine intensive Spielzeit zurück. Wie er den Trainer, den Teamgeist, seine Verletzung­en und wechselwil­lige Spieler beurteilt

- VON JOHANNES GRAF

Von sich selbst sagt Daniel Baier, er sei eher ein ruhiger, zurückgezo­gener Typ. Emotionale Kabinenans­prachen, einen letzten Motivation­sschub vor Anpfiff, dieses Tamtam brauche er nicht, merkt der Routinier des FC Augsburg an. Wenig Wert legt er zudem auf mediale Präsenz. Weil der 33-Jährige jedoch Teil der Unterhaltu­ngsbranche „Bundesliga“ist, in der so ziemlich alles berichtens­wert erscheint, und zu Baiers Jobprofil als Fußballpro­fi nicht nur Kicken, sondern auch Interviews zählen, gibt er in einer Medienrund­e Einblicke, wie er die Saison erlebt hat. Baier sagt…

● „Wir haben unser Ziel erreicht, das ist das Wichtigste. In dieser Saison ist viel passiert, es war viel Unruhe da. So habe ich das in Augsburg bisher nicht erlebt. Wir haben unseren Teil dazu beigetrage­n, weil wir auf dem Platz nicht als die Mannschaft auftraten, die die Zuschauer von uns gewohnt waren. Die Erwartungs­haltung des Publikums und der Medien ist aber auch gestiegen. Man darf nicht vergessen, mit welchen Möglichkei­ten wir gegenüber anderen Vereinen arbeiten.“

● „Wir haben ihn jetzt kennengele­rnt, kennen seine Ideen. Er weiß jetzt, wie wir ticken. Wir wissen, wie er tickt. Es ist seine erste Station im Profifußba­ll. Er hat sich super geschlagen und angepasst an uns. Wichtig ist, dass wir im Sommer von Anfang an seine Vorstellun­gen umsetzen können.“

● „Wir waren nie ganz weg. Ich habe immer an die Mannschaft und den Geist in ihr geglaubt. Es war schwierig, aber wir haben schon ganz andere Situatione­n durchgesta­nden. Letztendli­ch war der Glaube immer da.“

● „Fakt ist: Die Bundesliga wird nächstes Jahr von den Namen her noch stärker. Wir kennen die Situation aber nicht anders. Ich freue mich darauf, wieder gegen die ganz Großen spielen zu dürfen.“

● „Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir bekommen eine Stadionfas­sade, eine neue Ge- schäftsste­lle entsteht, im Jugendbere­ich hat sich viel getan und wir haben in der Europa League gespielt. Man kann das nicht hoch genug einschätze­n, was in den letzten Jahren hier geleistet worden ist.“

● „Ich hatte innerhalb eines Jahres einen Knöchelbru­ch, einen Mittelhand­bruch, einen Rippenbruc­h und Achillesse­hnenproble­me. Obwohl ich so viele Wehwehchen hatte, habe ich viele Spiele gemacht. Ich fühle mich körperlich in einem guten Zustand. Mein Ziel ist, so lange wie möglich Fußball zu spielen.“

● „Es verliert keiner die Nerven, es ist immer Ruhe im Verein. So haben wir es auch in der Mannschaft gehalten und sind damit stets gut gefahren. Daher ist es wichtig, welche Spieler weggehen oder dazukommen. Für eine Mannschaft wie uns, die vielleicht nicht so eine Qualität hat wie andere Teams, ist das Innenleben sehr wichtig. Das ist ein Faktor, der manchmal zu kurz kommt.“

● „Wir sind seit Jahren befreundet, sehen uns leider viel zu selten. Ich drücke ihm immer die Daumen, fiebere mit ihm mit. Er hat in den vergangene­n Jahren Überragend­es geleistet.“ „Natürlich ist das mental eine schwierige Situation. Für Fans würde eine Welt zusammenbr­echen, bei Angestellt­en im Verein weiß man nicht, wie es mit ihnen weitergeht. Entspreche­nd froh bist du, wenn du das Ziel erreicht hast.“

● „Er hat sich überragend entwickelt und viel für uns geleistet. Ich wünsche ihm – außer in den Spielen gegen uns – alles Gute.“

● „Es gibt bestimmte Spieler, die ambitionie­rt sind und internatio­nal spielen wollen. Denen sage ich: Es hindert euch niemand daran, diese Ziele mit uns zu erreichen.“

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Foto: Ulrich Wagner Diese Saison hat Spuren hinterlass­en – nicht nur in Form auffällige­r Tattoos. Daniel Baier hat mit dem FC Augsburg eine Bun desligarun­de mit Höhen und Tiefen erlebt.

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