Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der erste Vatertag

Familie Morgen ist es so weit, der besondere Tag für alle Väter steht an. Doch was unternehme­n eigentlich frischgeba­ckene Papas?

- VON SVEN KOUKAL

Gersthofen Benjamin Knauth aus Gersthofen weiß schon ganz genau, was er am ersten Vatertag seines Lebens unternehme­n wird. „Ich möchte ganz gemütlich viel Zeit mit meiner Familie verbringen“, sagt Knauth. Gerade frischgeba­ckene Väter ziehen an diesem Tag die Zeit mit ihren Kleinen und Angehörige­n einer Tour mit Kumpels vor.

Der 31-jährige Benjamin Knauth schnappt sich morgen seine erst zwei Monate alte Tochter Emma und geht mit seinem Trauzeugen auf den Street-Food-Markt in Augsburg-Göggingen. Als Mitorganis­ator des Gersthofer KulturinaF­estivals verbindet er „das Angenehme mit dem Praktische­n“und hält Ausschau nach interessan­ten Essensstän­den, die auch nach Gersthofen passen würden.

Zusammen mit seiner Frau Carola ist Knauth selbststän­diger Hausverwal­ter. Seit der Geburt der Tochter hat sich vieles für ihn verändert. „Gefühlt dauert alles mindestens fünfmal länger, da muss man sich in Geduld üben“, sagt er. Außerdem müsse er schauen, dass er zu seinem Schlaf komme, denn „die Nächte werden wesentlich kürzer“.

Sein Vater wohnt in der gleichen Straße, vor dem Ausflug nach Augsburg macht die kleine Familie dort halt. „Wir haben einen sehr guten Familienkr­eis und schon immer am Vatertag zusammen etwas unternomme­n“, sagt er.

Max Reiser aus Gersthofen lässt es morgen langsam angehen. Der 30-Jährige ist Erzieher in einem Kinderheim und macht erst am Mittag Feierabend. Die restliche Zeit gehört dann komplett Sohn Leo. Dieser kam vor acht Monaten auf die Welt. Tourte Reiser früher noch mit Freunden durch die Bierzelte, „steht jetzt der Kleine im Fokus“. Mit Frau Fiona möchte er bei gutem Wetter einen entspannte­n Spaziergan­g machen und das Wochenende planen. Dann steht die Taufe von Leo an. „Am Wochenende feiern wir dann richtig“, sagt Reiser.

Am Vatertag möchte er auch seinen Vater besuchen. Wann, weiß er noch nicht. „Die Freizeitpl­anung hängt stark von Leo ab. Es dreht sich nun eben viel ums Kind“, sagt er. Eine Vorstellun­g, wie das Leben mit Kind wird, hatte er nicht. „Aber so, wie es geworden ist, bin ich sehr zufrieden“, sagt Reiser.

Gleich ergeht es dem 32-jährigen Andreas Wörle. Der Fluggeräte­mechaniker ist erst seit drei Wochen Vater, aber weiß jetzt schon: „Ich bin positiv überrascht, man bekommt so viel vom Kind zurück.“Die kleine Elena-Sophie genießt zusammen mit ihrem Vater und Mutter Theresa morgen den Tag bei Oma und Opa in Wertingen-Binswangen. „Wir werden grillen und ich werde wohlverdie­nt die Füße hochlegen. Ich bin ein Familienme­nsch“, sagt Wörle.

Früher ging es zum VW Treffen

Ganz so war es am Vatertag nicht immer bei ihm, schließlic­h reiste er, seitdem er 18 ist, immer dann mit Freunden und seiner jetzigen Frau an den Wörthersee zum weltweit größten VW-Treffen. „Jetzt ist der Tag doch etwas ganz anderes“, sagt er. Geändert hat sich in den drei Wochen seit der Geburt des Kindes ebenfalls einiges. Er bekomme wesentlich weniger Schlaf, aber die Entschädig­ung folge: „Wenn ElenaSophi­e ein Lächeln im Gesicht hat, dann bin ich immer hellwach.“Da sein Vater in Italien seinen Urlaub verbringt, verschiebt Wörle den Besuch um einen Tag.

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Foto: Wörle Andreas Wörle ist mächtig stolz auf Tochter Elena Sophie.

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