Augsburger Allgemeine (Land Nord)
So läuft das Stereoton im neuen Zuhause
Jugendkulturhaus Leiter Markus Bzduch zieht nach 18 Monaten Bilanz. Warum die Zahl der Bandauftritte weniger werden wird
Vor 18 Monaten hat an der Neusässer Daimlerstraße das neue Jugendkulturhaus Stereoton im neuen Haus der Musik seine Pforten eröffnet. Wie hat sich das Angebot im Laufe der Zeit unter dem neuen Dach entwickelt? Darüber gab Stereoton-Leiter Markus Bzduch den Stadträten Auskunft.
Die Projektarbeit verteile sich inzwischen auf drei ineinandergreifende Bereiche: das Junge Café, der sogenannte offene Betrieb und die großen Konzertveranstaltungen auf den Bühnen. Mittels eines multimedialen Vortrags hat Bzduch im Neusässer Kultur- und Sozialausschuss die bisherigen Erfolge in Bild und Ton eingefangen und eine größtenteils positive Bilanz gezogen. Die Jugendlichen hätten das breit gefächerte Angebot an Workshops, Veranstaltungen und Aktionstagen erfreulich gut angenommen und durch die Projekte ganz neue kreative Seiten an sich entdeckt.
Im bisherigen Programmangebot des Jungen Cafés standen unter anderem betreute Filmkurse, gemeinsame Kochabende oder besondere Mottotage, die sich sportlichen und gesundheitsbezogenen Themenbereichen widmeten. Im Rahmen des offenen Betriebs wurden Musikworkshops und Radausflüge organisiert, aber auch regelmäßig Referenten eingeladen, die beispielsweise über gesunde Ernährung oder den Datenschutz im Internet aufklärten.
Auch unter kulturellen Gesichtspunkten scheint das betreute Konzept des Stereotons aufgegangen zu sein: Das Jugendkulturhaus unterstützt regionale Nachwuchsbands durch das Bereitstellen eines Übungsraums und hat neben dem großen CitySound Open Air eine Vielzahl von Rock- und Popkonzerten angeboten, zeitweise sogar jedes Wochenende. Hier werde man zukünftig allerdings etwas zurückfahren, erklärte Bzduch: „Wöchentlich ein Konzert anzubieten, ist einfach etwas zu viel. Zum einen gibt das Neusäß von den Besucherzahlen gar nicht her, zum anderen haben wir dafür insgesamt zu wenig Mitarbeiter.“
Dennoch wird es auch dieses Jahr wieder eine ganze Fülle an Angeboten für junge Leute geben. Eine kleine Diskussion flammte dann doch noch im Ausschuss auf, in welcher es um den vorhandenen Bierausschank im Stereoton-Café ging. Während manche Stadträte diesen Umstand mit kritischen Augen sahen, erklärte Bzduch seine Sicht der Dinge mit seinen langjährigen Erfahrungswerten: „Einige Jugendliche trinken schlichtweg Alkohol“, sagt er nüchtern, „und besser, sie tun dies ganz kontrolliert bei uns als an irgendeiner Tankstelle mit harten Getränken und völlig ohne Kontrolle.“Laut dem Betreiber werde im Stereoton von den Besuchern ohnehin nur sehr wenig Alkohol konsumiert, und wer unter 16 Jahre alt ist, müsse sich von vornherein mit Cappuccino oder Colamix begnügen.