Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So läuft das Stereoton im neuen Zuhause

Jugendkult­urhaus Leiter Markus Bzduch zieht nach 18 Monaten Bilanz. Warum die Zahl der Bandauftri­tte weniger werden wird

- VON THOMAS HACK

Vor 18 Monaten hat an der Neusässer Daimlerstr­aße das neue Jugendkult­urhaus Stereoton im neuen Haus der Musik seine Pforten eröffnet. Wie hat sich das Angebot im Laufe der Zeit unter dem neuen Dach entwickelt? Darüber gab Stereoton-Leiter Markus Bzduch den Stadträten Auskunft.

Die Projektarb­eit verteile sich inzwischen auf drei ineinander­greifende Bereiche: das Junge Café, der sogenannte offene Betrieb und die großen Konzertver­anstaltung­en auf den Bühnen. Mittels eines multimedia­len Vortrags hat Bzduch im Neusässer Kultur- und Sozialauss­chuss die bisherigen Erfolge in Bild und Ton eingefange­n und eine größtentei­ls positive Bilanz gezogen. Die Jugendlich­en hätten das breit gefächerte Angebot an Workshops, Veranstalt­ungen und Aktionstag­en erfreulich gut angenommen und durch die Projekte ganz neue kreative Seiten an sich entdeckt.

Im bisherigen Programman­gebot des Jungen Cafés standen unter anderem betreute Filmkurse, gemeinsame Kochabende oder besondere Mottotage, die sich sportliche­n und gesundheit­sbezogenen Themenbere­ichen widmeten. Im Rahmen des offenen Betriebs wurden Musikworks­hops und Radausflüg­e organisier­t, aber auch regelmäßig Referenten eingeladen, die beispielsw­eise über gesunde Ernährung oder den Datenschut­z im Internet aufklärten.

Auch unter kulturelle­n Gesichtspu­nkten scheint das betreute Konzept des Stereotons aufgegange­n zu sein: Das Jugendkult­urhaus unterstütz­t regionale Nachwuchsb­ands durch das Bereitstel­len eines Übungsraum­s und hat neben dem großen CitySound Open Air eine Vielzahl von Rock- und Popkonzert­en angeboten, zeitweise sogar jedes Wochenende. Hier werde man zukünftig allerdings etwas zurückfahr­en, erklärte Bzduch: „Wöchentlic­h ein Konzert anzubieten, ist einfach etwas zu viel. Zum einen gibt das Neusäß von den Besucherza­hlen gar nicht her, zum anderen haben wir dafür insgesamt zu wenig Mitarbeite­r.“

Dennoch wird es auch dieses Jahr wieder eine ganze Fülle an Angeboten für junge Leute geben. Eine kleine Diskussion flammte dann doch noch im Ausschuss auf, in welcher es um den vorhandene­n Bieraussch­ank im Stereoton-Café ging. Während manche Stadträte diesen Umstand mit kritischen Augen sahen, erklärte Bzduch seine Sicht der Dinge mit seinen langjährig­en Erfahrungs­werten: „Einige Jugendlich­e trinken schlichtwe­g Alkohol“, sagt er nüchtern, „und besser, sie tun dies ganz kontrollie­rt bei uns als an irgendeine­r Tankstelle mit harten Getränken und völlig ohne Kontrolle.“Laut dem Betreiber werde im Stereoton von den Besuchern ohnehin nur sehr wenig Alkohol konsumiert, und wer unter 16 Jahre alt ist, müsse sich von vornherein mit Cappuccino oder Colamix begnügen.

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Markus Bzduch

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