Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sisi kann Kopten nicht schützen
Es ist wie eine mit tödlicher Sicherheit immer wieder kommende Seuche: In Wellen töten islamistische Terroristen christliche Kopten in Ägypten. Getrieben von Hass und religiösem Fanatismus.
Für die Muslimbrüder sind die Christen Verbündete von Präsident al-Sisi – dem General also, der ihren Führer Mohammed Mursi im Sommer 2013 aus dem Präsidentenpalast geputscht hat. Dabei stehen die rund acht Millionen Kopten im Land keinesfalls geschlossen hinter Sisi. Richtig ist, dass viele von ihnen dem Präsidenten glaubten, als er ihnen Schutz vor den Islamisten versprach. Doch sehr schnell zeigte sich, dass Sisi sein Versprechen nicht einlösen kann. Noch schlimmer: Auch unter Sisi werden die Christen vom Staat diskriminiert.
Von den Behörden schikaniert, von den Islamisten mit Terror überzogen. Tausende Kopten könnten sich bald entschließen, Ägypten zu verlassen.